True Story

Dschungelkind – deutsches Drama, Abenteuerfilm aus dem Jahr 2011.

Dschungelkind

Der Film basiert auf den Erfahrungen von Sabine Kuegler und dem Leben im Dschungel.

Sabine Kuegler, geboren am 25. Dezember 1972 in Patan, Nepal. Ihre Eltern lebten in Nepal beim Stamm der Danuwar Rai, um dessen Sprache zu studieren und Entwicklungshilfe zu leisten. 1976 mussten sie das Land aus politischen Gründen verlassen und kehrten nach Deutschland zurück. Später ging die Familie nach Indonesien, West Papua, zum Volk der Fayu, das tief im Dschungel ohne Kontakt mit der Außenwelt lebte. Die Fayu sind ein Volk von etwa 400 Menschen. Feld und Gartenbau kennen sie nicht, dafür durch ihre Jäger und Sammler-Kultur, Steinäxte, Pfeil und Bogen bekannt. Früher waren es mehrere Tausend Menschen, die Anzahl ist aufgrund von Kriegen ca. 1990 auf 400 geschrumpft. Aufgrund des Friedens erholt sich die Anzahl.

Als Sabine Kuegler sechs Jahre alt war zogen ihre Eltern, die deutschen Missionare und Sprachforscher Klaus-Peter und Doris Kuegler, mit ihren Geschwistern Judith und Christian nach West Papua. Dort waren sie die ersten Weißen die mit den Eingeborenen lebten. Sabine lernte den Dschungel kennen und wuchs mit den Bräuchen der Fayu auf, einem bis dahin nur für seinen angeblichen Kannibalismus bekannten Stamm. Man brachte ihr bei, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht und welche Pflanzen giftig sind, all die Fähigkeiten die man braucht, um im Dschungel zu überleben.

Sie gewöhnte sich an die Nahrung, darunter Schlangen und Würmer, badete von Krokodilen belauert, im Fluss, musste mehrere Male Malaria-Erkrankungen überstehen und geriet auch mit schwierigen sozialen Riten, wie der Blutrache in Kontakt. 1989 verließ sie West Papua und ging auf ein Schweizer Mädcheninternat. Die westliche Welt war für sie mehr als nur ein Kulturschock. Im Urwald herrschte der körperliche Krieg, in Europa aber gebe es den psychischen Krieg, und der sei schlimmer. Es fiel ihr schwer dieses neue zivilisierte Leben. Sie hatte Kontakt und Anpassungsschwierigkeiten, was sogar zu einem Selbstmordversuch führte. Sie lernte ihren ersten Ehemann kennen. Seitdem lebte sie an verschiedenen Orten der Welt, unter anderem in Tokio und in der Schweiz. Inzwischen ist sie geschieden und lebt mit ihren vier Kindern in der Nähe von München. 2006 schrieb sie ihr zweites Buch „Ruf des Dschungels.“

Hier beschreibt sie ihre Rückkehr zum Schauplatz ihrer Jugend, dem Stamm der Fayu und dessen heutige Gefährdung. Hier geht sie auch auf die geschichtliche und politische Situation in West Papua ausführlich ein. Nach eigenen Angaben riskiert sie damit ein zukünftiges Einreiseverbot durch die indonesische Regierung. Hierzu gibt es jedoch auch einige Kritiken der GfbV International, Gesellschaft für bedrohte Völker; „Mit keinem Wort geht Kuegler auf die schweren Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Armee ein, der seit 1963 zehntausende Papua zum Opfer fielen.“ Unerwähnt bleibe auch die Zerstörung des Lebensraumes der Urbevölkerung durch Rodung der Regenwälder, Anlage von Ölpalmplantagen und Bergbauprojekte.

Dabei waren die 400 Fayu, bei denen Sabine Kuegler bis zu ihrem 17. Lebensjahr lebte, in den letzten Jahren von einem gigantischen Industriekombinat bedroht, das dort entstehen sollte. Stattdessen glorifiziere Kuegler die Arbeit ihres Vaters als Missionar, in dem sie behauptet, er habe den „kriegerischen Fayu“ die Liebe und mehr Wohlstand gebracht.“