True Story

Ein Leben lang kurze Hosen tragen – deutsches Drama, Biografie aus dem Jahr 2002.

Ein Leben lang kurze Hosen tragen

Der Film basiert auf der Lebensgeschichte des vierfachen deutschen Serienmörders Jürgen Bartsch.

Jürgen Bartsch geboren am 6. November 1946 in Essen als Karl Heinz Sadrozinski, gestorben am 28. April 1976 in Lippstadt-Eickelborn. Er war ein pedosexueller Serienmörder, er hatte ein sexuelles Interesse an Kindern und ermordete vier Jungen in Velbert. Bartsch wurde als der „Kirmesmörder“ bekannt.
Karl Heinz Sadrozinski wurde 1946 als uneheliches Kind geboren, seine leibliche Mutter starb kurz nach der Geburt an Tuberkulose.

Die ersten Monate seines Lebens verbrachte er in der Obhut häufig überlasteter Krankenschwestern in einer Klinik.
Kurz darauf kam Gertrud Bartsch, die Frau des gut situierten Fleischers Gerhard Bartsch aus Essen, in das Krankenhaus um sich dort operieren zu lassen. Da die Eheleute kinderlos waren nahmen sie das Kind im Alter von elf Monaten zu sich. Gegen eine Adaption hatte das Jugendamt wegen der „zweifelhaften Herkunft des Kindes“ zunächst Bedenken, sodass die Adoption erst sieben Jahre später erfolgte.

Er hieß nun Jürgen Bartsch und wurde von seinen Pflege-und Adoptiveltern bis zu seinem sechsten Lebensjahr völlig isoliert und vor anderen Kindern fern gehalten. Man sperrte ihn in einen Kellerraum mit vergitterten Fenstern und bei Kunstlicht, weil die Eltern befürchteten, er würde draußen erfahren das er nicht ihr leibliches Kind sei. Die Adoptivmutter litt an einem Sauberkeitswahn und es kam zu überraschenden Gewaltausbrüchen. Sie hatte ihm regelrecht verboten sich schmutzig zu machen oder mit anderen Kindern zu spielen. Dies blieb bis zum Erwachsenenalter bestehen und er wurde selbst mit 19 Jahren noch von seiner Adoptivmutter in der Badewanne gewaschen.

In einem psychologischen Gutachten vor dem Wiederaufnahmeverfahren wurde angenommen, dass Bartsch schon früh die Familienatmosphäre als eine empathielose Double-Bind-Situation erlebte, was sich später in der Beziehung zwischen ihm und seinen Opfern wiedergespiegelt habe. Als er zehn Jahre alt war brachte man ihn in ein Heim, dort erfuhr er durch Zufall das er adoptiert war. Er berichtete später er sei in dem Heim von einem Erzieher sexuell missbraucht worden. 1960 floh er zweimal aus dem Heim, wurde nach der ersten Flucht von den Eltern wieder zurück gebracht und als er das zweite mal floh traute er sich nicht mehr nach Hause. Er empfand seine Lage als ausweglos. Diese negativen Erfahrungen sah man als Ursache für seine sadistischen Neigungen. Im Heim habe er lernen müssen, die Absurditäten und Launen der Erzieher widerspruchslos und ohne Gefühle hinzunehmen.

In ihm baute sich ein beispielloser Aggressionsdruck auf. Da er von den Erwachsenen so behandelt wurde, wollte er sich jetzt seinen jüngeren Opfern gegenüber ebenso dominant und gefühllos verhalten. 1961 misshandelte er einen Jungen in einer Ruine eines Luftschutzbunkers. Der Vater des Jungen zeigte Bartsch an, doch das Verfahren wegen schwerer Körperverletzung wurde eingestellt. Ein verhängnisvoller Fehler der Justiz. Vier Jungen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren hatte Bartsch ermordet. Er sprach seine Opfer auf Kirmesplätzen an und lockte sie dann in einen alten Luftschutzbunker unweit seines Elternhauses.
Dort missbrauchte und quälte er die Kinder. Sie mussten sich entkleiden, er verging sich sexuell an ihnen, tötete sie und zerstückelte die Leichen.

1966 konnte ein weiteres Opfer fliehen und man startete eine Suchaktion nach Bartsch. Man nahm ihn fest und er gestand alle Taten. 1967 kam es zu einer Verurteilung zu lebenslanger Haft. 1971 wurde der Fall neu verhandelt und man wies ihn in die Heil-und Pflegeanstalt Eickelborn ein, wo er 1974 eine Schwesternhelferin heiratete. Um dem lebenslangen Aufenthalt in der Psychiatrie zu entgehen, beantragte er seine Kastration. Bei der Narkose kam es zu einer Verwechslung zweier Chemikalien, als Folge davon erlitt er nach erfolgreicher Operation einen tödlichen Kreislaufzusammenbruch.