True Story

Matrioshki-Mädchenhändler – flämische TV-Serie aus den Jahren 2005-2007.

Matrioshki Mädchenhändler

 

Die Serie thematisiert den Menschenhandel in Belgien. Frauen aus Osteuropa, wie Litauen und Russland werden von Menschenhändlern nach Belgien gebracht und dort zur Prostitution gezwungen. Es wird ein oft verschwiegenes Problem dokumentiert, dass uns die Augen öffnet für die ganze Dimension des Unrechts. Dies ist keine Erfindung unserer Zeit, sondern vielmehr ein Problemfeld und ein schonungsloser Blick auf die Ausbeutermechanismen der Sex-Industrie.

Matrioshki-Mädchenhändler blickt in die Unterwelt des Verbrechens und der Sex-Industrie. Man orientiert sich an realen Fällen und schockiert mit der Abbildung von den kriminellen Machenschaften von Schleuserringen, die in Osteuropa ahnungslose Frauen rekrutieren und sie in Europa eiskalt als „Ware“ in der gewinnträchtigen Sex-Industrie missbrauchen. Aufgrund der geografischen Lage gilt Belgien als Drehscheibe des Menschenhandels. Die Häfen Antwerpen, Zeebrugge und Oostende sind das ideale Zentrum für den internationalen Menschenhandel.
Frauen und Mädchen werden unter Vortäuschung falscher Tatsachen von ihrem Zuhause weggelockt oder gar entführt. Sie werden zu einem Leben gezwungen, in dem sie zu willenlosen Marionetten degradiert werden, einem Alltag bestehend aus Prostitution und Sklaverei.

Hierbei muss man zwischen Menschenschmugglern und Menschenhändlern unterscheiden. Menschenschmuggler lotsen illegale Einwanderer gegen ein mehr oder weniger großes Entgeld in Länder der EU, wo sie dann oft jahrelang ihre Reiseschulden abarbeiten müssen. Die Menschenhändler nutzen Belgien als mitten in Europa gelegene Drehscheibe, um meist mit Touristenvisa eingeschleuste Menschen als illegale Arbeitskräfte zu vermitteln oder zu verkaufen. Es kann sexuelle Ausbeutung von Leuten sein, Prostituition unter ausbeuterischen Bedingungen, Kinderpornographie, Sextourismus mit Kindern. Es können Peepshows sein, in denen junge Frauen gezwungen werden zu arbeiten. Bei dem sehr vielseitigem Handel mit Menschen geht es auch um Erniedrigung, Gewalt und Mord, aber letztendlich ums Geschäft. Deswegen kommen auch die Ermittlungen gegen die Hintermänner kaum voran, weil sowohl auf belgischer als auch auf EU-Ebene das Interesse an billigen Arbeitskräften und Sexsklaven größer ist als das an der Bekämpfung der Verbrecher.

Menschenhändler können einzelne Personen sein, auch eine Frau die einige Mädchen ausnutzt. Aber es kann auch eine kleine Gruppe von Leuten in verschiedenen Ländern sein, die zusammenarbeiten, in dem der eine die Leute anspricht, der andere ihre Reise organisiert und der dritte sie im Empfängerland zur Arbeit zwingt. Man versucht kontinuierlich und durchaus mit Erfolg offizielle Stellen zu unterwandern. Sie laden zum Beispiel Beamte und Politiker in ihre Clubs ein und erpressen sie danach.

Das Betreiben von Clubs und Bordellen, in welchen sich mehrere Damen prostituieren, ist in Belgien illegal. Das Angebot beschränkt sich daher auf Stripclubs und Cabarets. Allerdings wird immer wieder von Bordellen berichtet, welche unter dem Deckmantel eines Cabarets Dienste anbieten. Mittlerweile gelten in Belgien schärfere Gesetze gegen den Menschenhandel. Das neue Gesetz sieht vor jegliche Form der sexuellen Ausbeutung unter Strafe zu stellen.
Jährlich werden etwa 500.000 Frauen und Mädchen weltweit zur Prostitution gezwungen. Bislang hatten die Menschenhändler auch deshalb leichtes Spiel, weil die verschiedenen nationalen Polizeibehörden schlecht kooperieren.

 

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