True Story

Die vierte Art (The Fourth Kind) – amerikanischer Science-Fiction-Thriller aus dem Jahr 2009.

Die vierte Art

Es wird von den Filmmachern behauptet, der Film beruhe auf wahren Begebenheiten, die von Tonband-und Filmaufnahmen von Geschehnissen im Oktober 2000 in Nome, Alaska, gestützt werden, die von der Psychologin Dr. Abigail Tyler und ihren Patienten gemacht worden sein sollen.

Die im Film gezeigte als echte Dr. Abigail Tyler ist in Wirklichkeit keine Psychologin sondern die Schauspielerin Charlotte Milchard. Auch wenn der Film selbst behauptet, auf Tatsachen basierende Umstände und teilweise authentisches Doku-Material zu zeigen, so handelt es sich um inszenierte Bilder und eine fiktive Geschichte.

In der Realität gab es jedoch einige mysteriöse Fälle von verschwundenen Menschen in Nome. Das FBI untersuchte bis 2005 insgesamt 20 Fälle möglicher Entführungen durch Außerirdische. Diese wurden von den Behörden widerrufen. Man erklärte, dass die Opfer durch Alkoholmissbrauch verschwanden und an den eisigen Temperaturen in der Wildnis erfroren. Neun Leichen wurden nie gefunden.
Nome hat ca. 3500 Einwohner, es herrschen sehr lange und kalte Winter, mit bis zu -48°C und eher kurzen und kühlen Sommern.

Zwei Redakteure, Tom Kizzia und Tataboline Brant, von der Red Lake Net News in Anchorage, berichteten in einem Leitartikel vom 30. Juni 2006 über „Die ungelösten Fälle des FBI in Nome.“ In diesem Artikel heißt es: Für einige Besucher von Nome war ihr erster auch gleichzeitig ihr letzter Aufenthalt. Das FBI ist bemüht die Fälle um die vermissten Personen und mysteriösen Todesfälle zu lösen. Man vermutet einen Serienmörder als Täter. Neun Körper der insgesamt 24 Vermissten konnten nie gefunden werden. Bei allen scheint es sich um Inuit aus Nome und der Umgebung zu handeln.

Das FBI stellte aber auch fest, dass übermäßiger Alkoholkonsum und extreme Wetterbedingungen zu diesen geheimnisvollen Todesfällen beitrugen. Der Weg vieler Opfer führte durch Nomes vordere Straße, durch die nicht nur der Schnaps sondern auch der Goldrausch einmal floss. Die einheimischen Inuit halten jedoch nicht viel von den FBI-Untersuchungen, denn diese stützen sich ausschließlich auf die Angaben der heimischen Polizei in Nome. Diese hatte von Beginn an versäumt, es nicht für nötig gehalten, die Einheimischen zu befragen, mit einzubeziehen, um somit vielleicht lebenswichtige Informationen für das Verschwinden zu erhalten. Viele Akten dieser Fälle sind bislang nicht freigegeben worden, was das Misstrauen in der Bevölkerung zusätzlich schürt.

Erste Schritte wurden unternommen um die Situation um die Sicherheit der Bevölkerung zu verbessern. Eine Arbeitsgruppe der Inuit wurde eingerichtet, die regelmäßige Sitzungen mit den Sicherheitsbeamten hält, diese Patrouillen durchführt, Flugblätter und Informationen verteilt.
Delbert Pungowiyi vom Stammesrat der Inuit drängt seit 1998 auf eine intensive Untersuchung der Fälle. „Leute verschwinden dort einfach, aber wo sind ihre Körper geblieben? Das Gebiet von Nome ist ein Friedhof für die gesamte Region, weil es dort so viele Überreste gibt die bisher nie gefunden wurden.“

Jahrelang warnten Dorfbewohner aus Nome Freunde und Bekannte nie allein hinaus zu gehen. Die Todesfälle hat es gegeben, anscheinend bis zum heutigen Tag.
Für jede lebensfeindliche Region der Erde dürfte es normal sein, dass einzelne Personen in den großen unbekannten Weiten verloren gehen, die Orientierung verlieren, verunglücken oder die Beute von Tieren werden.

Alaska, Land of Lost – in dem jedes Jahr fünf von 1000 Menschen als vermisst gelten, das doppelte vom Landesdurchschnitt der USA. Seit 1988 liegen der Polizei eine Vielzahl von Berichten über vermisste Personen vor.

Sehr geschickt hat Autor und Regisseur Olatunde Osunsanmi vermutlich die Grauzone der Ungewissheit um den Verbleib der vermissten Inuit genutzt, um dem Verschwinden weiteres Mysteriöses hinzuzufügen und um die Story noch mehr aufzupeppen. Da darf es auch schon mal eine Entführung durch Außerirdische sein. Die Aufmerksamkeit der Zuschauer wurde jedoch erreicht.