Der Film basiert auf dem Verbrecherpaar Bonnie Parker und Clyde Barrow. Dem Pärchen gelang es in den 1930er Jahren in Amerika innerhalb kürzester Zeit nationale Berühmtheit zu erlangen. Bonnie Elizabeth Parker (1910-1934) und Clyde Chestnut Barrow (1909-1934) waren ein Gangsterduo, das während der Weltwirtschaftskrise durch den Mittleren Westen der Vereinigten Staaten reiste und mit anderen bandenmäßig Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen und kleinere Banken auf dem Land überfiel und dabei 14 Morde verübte. Ihre Verbrechen sorgten für erhebliches Aufsehen.
Bonnie Parker wurde in Rowena, Texas geboren. Ihre Vorliebe galt der Kunst und der Schriftstellerei. Ihr Gedicht „The Story of Bonnie and Clyde“ ist eine persönliche Beschreibung ihrer Eskapaden. Als sie 16 Jahre alt war, heiratete sie ihre Sandkastenliebe Roy Thornton. Obwohl es keine gute Ehe war, ließ sie sich nicht scheiden, auch nicht, als ihr Mann 1929 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Clyde Barrow wurde in Telico nahe Dallas geboren. Konflikte mit dem Gesetz hatte er erstmals 1926 als er einen Mietwagen nicht rechtzeitig zurück stellte. Kurz darauf nahm man ihn gemeinsam mit seinem Bruder fest, da sie Truthähne gestohlen hatten. Von 1927 bis 1929 ging er verschiedenen Arbeiten nach, brach aber parallel dazu Tresore auf, überfiel Geschäfte und stahl Autos. Nach Festnahmen 1928 und 1929 kam er im April 1930 in die Gefängnisfarm Eastham. Dort wurde er von einem Mithäftling mehrfach sexuell missbraucht, und dieses für ihn traumatische Erlebnis sollte sein weiteres Leben verändern. Es machte aus einem Kleinkriminellen einen brutalen Gangster und Mörder. Er erschlug zunächst seinen Vergewaltiger im Gefängnis.
Ein Mithäftling der lebenslang im Gefängnis verbüßen musste, nahm die Schuld auf sich. Dann schwor er der Polizei und Justiz in Texas Rache und Vergeltung für das, was er mitgemacht hatte. Als er im Februar 1932 auf Bewährung entlassen wurde, war er ein anderer Mensch. Seine Schwester Marie erkannte ihn nicht wieder. Noch vor seinem Gefängnisaufenthalt im Januar 1930, begegnete er Bonnie und beide wurden ein Paar. Als er im Gefängnis saß besorgte sie ihm eine Waffe, mit dieser es ihm gelang auszubrechen, jedoch nach einer Woche wurde er wieder gefasst. Nach seiner Entlassung 1932 blieb Bonnie stets an seiner Seite. Nach einem gescheiterten Banküberfall im März 1932 wurde Bonnie verurteilt, im Juni bereits wieder freigelassen. Bonnie und Clyde waren die Anführer der „Barrow-Bande“ zu der auch Clydes Bruder Buck und dessen Frau Blanche gehörten. Die Bande tötete von 1932 bis 1934 neun Polizeibeamte. Während eines Zugriffs der Polizei 1933 wurde Buck tödlich verletzt und seine Frau festgenommen. Inzwischen heftete sich der ehemalige Texasranger Frank Hamer an die Fersen des Gangsterduos, dieser mit dem FBI zusammenarbeite und die Telefone der beiden abhörte.
1934 kam es zu Clydes Racheakt, in dem er die Gefängnisfarm Eastham überfiel und dort zwei Wärter tötete und Häftlinge befreite. Mit einem von diesen, Henry Methvin waren Bonnie und Clyde schwer bewaffnet unterwegs als sie von zwei Autobahnpolizisten angehalten wurden. Methvin erschoss die Beamten und fünf Tage später wurde ein weiterer Polizist getötet. Nach der Befreiung von Methvin hatte Hamer im Geheimen mit dessen Familie verhandelt und den Vater von Methvin überzeugt ihm zu helfen. Mit seiner Hilfe wurden Bonnie und Clyde in eine Falle gelockt. Vater Methvin täuschte am 23.Mai 1934 eine Reifenpanne vor, wo die Fahnder mit schweren Waffen und in eindeutiger Tötungsabsicht einen Hinterhalt aufgebaut hatten. Als Bonnie und Clyde vorbeifuhren und anhielten, wurde ihr Auto mit 167 Kugeln aus automatischen Waffen, Schrotflinten und Pistolen durchsiebt und jeder von ihnen von ca.50 Kugeln tödlich getroffen. Beide wurden auf zwei verschiedenen Friedhöfen begraben. Da in der damaligen Zeit die Polizei schlecht bezahlt und koordiniert worden war, gelang es den beiden immer wieder zu entwischen. Bei Verfolgungsjagden konnte Clyde mit seinem Ford V8 jedes Auto abhängen.
The Story of Bonnie and Clyde
Bonnies Gedicht wurde von vielen Zeitungen veröffentlicht;
Die Geschichte von Bonnie und Clyde;
Du last die Geschichte von Jesse James –
von seinem Leben und von seinem Todesleid;
fragst Du Dich: ist das schon alles gewesen?
Dann hast Du nun noch mehr zu lesen!
Hier ist die Geschichte von Bonnie and Clyde!
Nun sind Bonnie und Clyde die Barrow-Bande.
Ich bin sicher, dass nunmehr jeder las,
wie sie raubten und stahlen
und jene die jammerten vor Qualen
fand man in der Regel sterbend oder bissen bereits ins Gras.
Es stecken eine Menge Lügen in diesen Zeilen.
Sie sind nicht so skrupellos wie alle kritzeln;
Ihre Natur ist etwas rauer halt,
und sie hassen diese Staatsgewalt
mit all ihren Ratten, Detektiven und Spitzeln.
Man nennt sie kaltblütige Mörder;
Man sagt, sie seien herzlos und gemein;
Aber ich sage voll Erhabenheit,
dass ich Clyde kannte zu jener Zeit
als er rechtschaffen war, aufrichtig und rein.
Doch die Gesetze griffen um sich immer wieder,
warfen ihn unaufhörlich nieder,
und sperrten ihn weg in eine Zelle
bis er sprach zu mir,
„Frei sein werd’ ich nie hier,
bis ich einige von ihnen treffe in der Hölle.“
Die Straße war so schummrig beleuchtet;
Nirgends gab es Zeichen und keinerlei Geleit;
Aber sie wuchsen in ihrem Willen.
Selbst wenn alle Wege unsichtbar verschwinden,
sie würden nicht aufgeben, bis ans Ende ihrer Zeit.
Der Weg scheint dunkler und dunkler;
bisweilen ist er kaum zu sehen;
Aber es ist ein Kampf, Mann gegen Mann,
und man muss alles opfern, bis letztendlich dann,
sich offenbart, man wird nie in Freiheit gehen.
Manche Leute litten an Liebeskummer;
Manche Leute starben an Verdrossenheit;
Alles in allem jedoch lässt sich sagen,
bereiten unsere Sorgen kaum Unbehagen,
bis man so wird wie Bonnie und Clyde.
Ermordet irgend jemand einen Polizisten in Dallas,
und es gibt weder einen Hinweis noch keinen Plan;
Können sie den Täter nicht erledigen,
ziehen sie ihre Liste der üblichen Verdächtigen
und hängen es Bonnie und Clyde an.
Es wurden zwei Verbrechen in Amerika verübt,
die lassen sich nicht zuschreiben dem Barrow-Mob;
Sie hatten weder ihre Finger im Spiel
in diesem Kidnapping-Deal
noch im Kansas City Depot Job.
Ein Zeitungsjunge sagte einmal zu seinem Kumpel:
„Ich wünschte, der alte Clyde würde angegriffen werden;
In diesen schrecklich harten Zeiten
täte dies uns ein paar Cent bereiten
wenn fünf oder sechs Polizisten abgeknallt würden.“
Noch hat die Polizei keinen Bericht,
Aber Clyde rief mich heute herbei,
Er sagte: „Starte keine Schlacht –
wir arbeiten nicht bei Nacht –
wir treten der NRA* bei.“
(*National Rifle Association = US-Organisation, die das Recht auf Schusswaffen propagiert)
Zwischen Irving zur West Dallas Talbrücke
existier die bekannte Große Schneise,
wo Frauen zusammenhalten,
und Männer wie echte Kerle walten,
und sie urteilen über Bonnie und Clyde auf ihre eigene Weise.
Wenn man versuchte, wie ein Bürger zu handeln
und man eine schöne kleine Wohnung mieten tät,
würde man spätestens in der dritten Nacht
aufgefordert zur Schlacht
durch des Gewehres Knattern rät-tät-tät
Sie glauben nicht, dass sie zu verwegen oder verzweifelt sind,
sie wissen, das Gesetz gewinnt immer am Ende;
sie würden vorher erschossen,
und sie glauben fest entschlossen
dass der Tod der Preis ist für die Sünde.
Eines Tages werden sie zusammen untergehen,
Man wird sie begraben Seit’ an Seit’;
Einige wären erfüllt mit Traurigkeit –
das Gesetz aber fühlte sich erleichtert und befreit –
jedoch ist es der Tod für Bonnie und Clyde.
© Bonnie Elizabeth Parker 1934
Kategorien:True Story, Wahre Geschichte