True Story

Boy A – britisches Drama aus dem Jahr 2007.

Boy A

Boy A ist ein Tarnname der in einigen Ländern minderjährigen Straftätern gegeben wird, da ihre wahre Identität der Öffentlichkeit nicht bekannt werden soll. Das Drama ist eine filmische Adaption des Romans „BOY A“ von Jonathan Trigells, dieser auf der wahren Begebenheit aus dem Jahr 1993 beruht. Roman sowie der Film beruhen auf dem Mordfall von James Bulger.

James Patrick Bulger (1990-1993) war ein Kleinkind das von zwei zehnjährigen Jungen in Bootle, England, ermordet wurde. Dieser Mord an einem Kind, verübt durch zwei andere Kinder, löste in England Wut und großes Entsetzen aus und fand weltweit Aufmerksamkeit. Jon Venables und Robert Thompson schwänzten am 12. Februar 1993 die Schule. Beide versuchten in einem Einkaufszentrum ein Kind zu entführen. Es gelang ihnen einen kleinen Jungen von seiner Mutter wegzulocken und waren dabei das Einkaufszentrum zu verlassen, als die Mutter dies bemerkte, lief sie hinterher und konnte ihren Sohn zurückrufen. Dafür wurden die Jungen später wegen versuchter Entführung angeklagt.

Die Klage wurde jedoch fallengelassen, da sich die Jury nicht auf ein Urteil einigen konnte. Am selben Nachmittag war auch James Bulger mit seiner Mutter im Einkaufszentrum. Als die Mutter durch ihren Einkauf abgelenkt war, gelang es den beiden den Jungen zu entführen. Dies wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen. Sie führten das Kind an einen Kanal, etwa 4 Kilometer vom Einkaufszentrum entfernt. Sie hatten vor das Kind ins Wasser zu werfen und es ertrinken zu lassen. Als James sich weigerte näher an diesen Kanal zu gehen, warfen sie ihn auf den Boden, wodurch Verletzungen an Kopf und Gesicht entstanden. Außerdem traten sie ihm in die Rippen, da er nicht weiterlaufen wollte. Während sie weitergingen, schrie James immer wieder nach seiner Mutter.

Dies wurde von 38 Menschen gesehen, einige wunderten sich über die Verletzungen, andere sahen in James ein glückliches Kind. Einige Passanten stellten die beiden Älteren zur Rede, sie sagten jedoch sie müssen nur auf ihren jüngeren Bruder aufpassen und so konnten sie ihren Weg fortsetzen. Sie gelangten an eine Bahnstrecke, wo sie ihm Farbe ins Gesicht warfen, sie traten ihm ins Gesicht und gegen den Kopf, bewarfen ihn mit Ziegelsteinen und schlugen mit einer zehn Kilogramm schweren Eisenstange auf ihn ein. Um es wie einen Unfall aussehen zu lassen, legten sie James quer über die Bahngleise und bedeckten seinen Kopf mit Steinen. Zwei Tage später wurde die Leiche entdeckt. Man stellte fest das James schon tot war, als ein Güterzug seinen kleinen Körper zerteilte. Der Unterkörper des Jungen war völlig entkleidet und einige Meter mitgeschleift worden. Die Kopfverletzungen waren so stark, dass der Pathologe nicht sagen konnte, welche Verletzung die tödliche war. Alle Verletzungen wurden ihm zugefügt als er noch lebte.

Die beiden Täter konnte man überführen und festnehmen. Die 38 Passanten, die James zwar gesehen aber seine Notlage nicht erkannten, prangerte man als die 38 von Liverpool an. Die Veröffentlichung der Verbrecherfotos, die während der Verhandlung entstanden, schockierte die Öffentlichkeit. Die Bilder zeigten zwei ängstliche Kinder, man konnte nicht glauben das zwei dieser jungen Menschen die Täter sind. Die Eltern mussten aufgrund von Morddrohungen untertauchen und neue Identitäten annehmen. Die Jungen brachten keinerlei Beweise zu ihrer Entlastung bei und wurden schuldig gesprochen, lebenslang, in einer Jugendstrafanstalt. Der Richter legte fest, dass sie mindestens acht Jahre hinter Gittern verbringen sollten. Im Jahr 2001 kamen beide Täter frei. Man entschied das die Jungen nicht länger eine Gefahr darstellten.

Es wurde erwartet, dass ihre Identitäten und ihr Aufenthaltsort bald bekannt würden. Einige Personen hatte man verdächtigt Jon Venables zu sein und erhielten Morddrohungen. 2012 erhängte sich ein 36-jähriger Brite, nachdem Gerüchte im Umlauf waren, er sei Robert Thompson. 2006 wurde bekannt, dass Thompson eine Freundin hatte, die nichts von seiner Geschichte wusste und von ihm ein Kind erwartete. 2010 wurde der 27-jährige Jon Venables erneut verhaftet, Besitz von kinderpornografischem Material. 2011 wurde bekannt, dass Venables in Sicherungsverwahrung bleiben und keine zweite neue Identität erhalten werde, dies zu seinem eigenen Schutz, da man ihm nicht zutraue, seine Identität geheim zuhalten.  2013 wurde die Entscheidung bekanntgegeben, Jon Venables aus der Haft zu entlassen. Die Eltern von James Bulger äußerten sich entsetzt über diese Nachricht.