Der Film basiert auf einer realen Geiselnahme, die am 12. Juni 2000 in Rio de Janeiro in einem Bus stattgefunden hat.
Es ist die Geschichte von Sandro Rosa do Nascimento, der die Passagiere vom Bus 174 in Jardim Botanico, einem Wohnviertel in Rio de Janeiro, für vier Stunden in seiner Gewalt hatte. Sandro Rosa do Nascimento (7. Juli 1978 – 12. Juni 2000). Er bestieg den Bus mit der Absicht die Passagiere zu berauben. Allerdings entwickelte sich der Vorfall in eine Geiselnahme, die live von den meisten brasilianischen Fernsehkanälen ausgestrahlt wurde.
Als kleiner Junge erlebte Sandro wie seine Mutter getötet wurde. Er verließ sein Zuhause und lebte fortan auf der Straße. Es gibt viele Menschen die ihn kannten, die sich an ihn erinnern, ein Lehrer für Tanz und Selbstverteidigung der ihn eingeladen hatte zu trainieren, seine Tante, ein Sozialarbeiter und schließlich andere Obdachlose. Er nahm Drogen und verbrachte auch schon einige Zeit in einem Gefängnis. Es sind arme Menschen, Jungen und Mädchen, die ihre Slums verlassen um in den Städten zu leben, hier jedoch gezwungen sind auf Raub und Gewalttaten zurückzugreifen.
Sandro lebte auf der Straße im Bereich der Candelária, einer historischen Kirche in Rio de Janeiro, wo er am 23. Juli 1993 Zeuge des Candelária Massakers wurde. Diese Kirche bietet den Straßenkindern Nahrung, Unterkunft und Bildung. Es sind obdachlose Kinder die mit illegalem Drogenhandel und Prostitution zu tun haben. Viele der Obdachlosen leben und schlafen außerhalb der Kirche. In diesem Bereich herrscht eine hohe Kriminalitätsrate, darunter Diebstähle, vor allem Taschendiebstahl.
Am Morgen des Tages vor dem Massaker warf eine Gruppe von Kindern Steine auf Polizeiautos. Angeblich hörte man von den Polizisten „Keine Sorge, wir werden sie schon kriegen!“ Um Mitternacht hielten einige Autos vor der Kirche und man hörte Schüsse. Die Kinder versuchten in Deckung zu gehen, acht von ihnen wurden getötet, viele weitere verletzt.
Einer der Überlebenden war Sandro. Am 12. Juni 2000 bestieg Sandro den Bus. Er war mit einem Revolver bewaffnet, mit der Absicht die Fahrgäste zu berauben. Ein Fahrgast konnte einem Polizisten der Militärpolizei ein Zeichen geben, worauf es der Polizei gelang den Bus zu stoppen. Sandro nahm die Insassen als Geiseln und der Bus war umgeben von Polizeibeamten. Er versicherte den Fahrgästen, der Polizei, den Kamerateams vom Fernsehen und den Schaulustigen, er habe nicht die Absicht jemanden zu töten. Er verlangte jedoch Waffen und einen neuen Busfahrer, da dieser durch das Fenster fliehen konnte.
Während er seine Forderungen mehrfach wiederholte, drohte er nun eine Geisel zu töten. Er benutzte die Geisel als menschliche Schutzschilde und feuerte einen Schuss ab, er wollte bluffen und der Geisel Janaina Lopez Neves die außerhalb vom Bus stand zeigen, er hätte sie jetzt töten können. Um 18.50 Uhr Ortszeit verließ Sandro mit der Schullehrerin Geisa Firmo Gonçalves den Bus, die er als Schutzschild benutzte. Als dies ein Polizist bemerkte der mit einem Maschinengewehr bewaffnet war, feuerte dieser auf Sandro, wobei er jedoch nicht getroffen wurde. Die 20-jährige Lehrerin wurde von einem Schuss im Gesicht getroffen. Daraufhin feuerte Sandro drei Schüsse auf sie ab.
Laut der Rechtsmedizin wurde die Lehrerin vier mal getroffen, der erste Schuss aus einer Polizeiwaffe. Die Menschenmassen wollten sich auf Sandro stürzen um ihn zu lynchen, der Polizei gelang es ihn zu überwältigen und in ein Polizeifahrzeug zu bringen. Dort hatte man ihn noch lebend gesehen, kurz darauf war er tot, Todesursache Erstickung. Es gab spätere Behauptungen, die Polizei hätte ihn absichtlich getötet, eine Art Rache für die Geiselnahme. Die Polizisten die ihn festgenommen hatten wurden des Mordes angeklagt, jedoch für nicht schuldig befunden und blieben somit straffrei.
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