True Story

Manson Girl – (Leslie, My Name Is Evil) – kanadischer Thriller, Tragikomödie aus dem Jahr 2009.

Manson Girl

Der Film basiert auf der amerikanischen Mörderin und ehemaligen Mitglied der Manson Family, Leslie Van Houten. Bekannt wurde sie durch ihre Beteiligung an der Mordserie, die Charles Manson (1934-2017) beauftragt hatte.

Sie war beteiligt als am 10. August 1969 das Unternehmerpaar LaBianca ermordet wurde. Leslie Van Houten, geboren 1949 in Los Angeles, Kalifornien, hatte zunächst eine glückliche Kindheit. Als sie 14 Jahre alt war ließen sich ihre Eltern scheiden. In ihrer Schulzeit war sie sehr beliebt und war zwei Mal Ballkönigin an ihrer Schule. Die Scheidung der Eltern und die danach geänderte familiäre Situation warf sie aus der Bahn. Das hübsche Mädchen begann sich herumzutreiben und mit Drogen zu experimentieren, vorzugsweise mit LSD. Mit 16 Jahren wurde sie schwanger, ließ das Kind allerdings abtreiben.

Im Jahr 1968 lernte sie den Jungschauspieler Bobby Beausoleil kennen und verliebte sich in ihn. Beausoleil verbrachte damals bereits viel Zeit mit den Mitgliedern der sogenannten Manson Family. Daraufhin schloss sich Van Houten ebenfalls der Manson Family an. Beausoleil wurde 1969 wegen Mordes an dem Musiklehrer Gary Hinman verhaftet. Einer Aussage Mansons im Mordprozess zufolge inszenierte er daraufhin die Mordserie von August 1969, um Beausoleil zu entlasten und den Eindruck zu erwecken, ein Serienmörder sei aktiv. Ob dies so zutrifft bzw. welches Motiv den Taten überhaupt zugrunde lag, ist allerdings nach wie vor fraglich und umstritten.

Am 9. August 1969 drangen die Mitglieder der Manson Family in die angemietete Villa von Roman Polanski ein und ermordeten auf grausame Weise fünf Menschen, darunter die schwangere Schauspielerin und Ehefrau Polanskis, Sharon Tate. Nach diesen Morden schickte Charles Manson am 10. August 1969 Leslie Van Houten, Patricia Krenwinkel und Charles „Tex“ Watson zum Anwesen des Unternehmerehepaares Rosemary und Leno LaBianca.

Manson war anfangs selbst zugegen und fesselte die Opfer, verließ dann aber den Tatort. Patricia Krenwinkel und Leslie Van Houten erstachen im Schlafzimmer die gefesselte Rosemary LaBianca, während Watson im Untergeschoss Leno LaBianca tötete. Die Täter schmierten Parolen mit dem Blut ihrer Opfer an die Wände und verunstalteten die Leiche von Leno LaBianca mit Essbesteck.

Leslie Van Houten leugnete später, die noch lebende Rosemary LaBianca niedergestochen zu haben, widersprach sich allerdings in unterschiedlichen Aussagen bei ihren Bewährungsanhörungen. Die Autopsie konnte nicht eindeutig klären, welcher der Beteiligten welchen Mord verübt hatte. Für diese Tat wurden Leslie Van Houten, Patricia Krenwinkel, Charles „Tex“ Watson (die beiden zuletzt genannten auch im Zusammenhang mit dem Mord an Sharon Tate) und Charles Manson 1971 zum Tode verurteilt.

Die Todesstrafe wurde 1972 in Kalifornien allerdings für kurze Zeit außer Kraft gesetzt, die Strafen daraufhin in lebenslange Haft umgewandelt. Seit Jahren bemühte sich Leslie Van Houten, zusammen mit den anderen Tätern um vorzeitige Haftentlassung auf Bewährung, jedoch bis heute für Van Houten bereits neunzehn Mal vergebens. Filmemacher John Waters, der mit Van Houten befreundet ist, setzt sich ebenfalls für ihre Begnadigung ein. Ihr letztes Gesuch wurde am 5. Juni 2013 abgelehnt. Eine erneute Anhörung ist erst wieder im Jahr 2018 möglich.

Charles Manson wollte sich selbst verteidigen, dies wurde ihm allerdings untersagt. So hatte er nur Gelegenheit sich als Angeklagter zu äußern. Die Aussage dauerte eine Stunde und war oft unzusammenhängend, abschweifend und voller Wiederholungen. Charles Manson starb am 19. November 2017 im Alter von 83 Jahren.