Herbert Golder der Koautor des Films ist hauptberuflich Professor für klassische Philologie an der Universität Boston. Er befasst sich mit der griechischen Mythologie und übersetzte Sophokles aus dem altgriechischen ins Englische.
Das war die eigentliche Verbindung zum Film. Er stieß per Zufall auf diesen wahren Kriminalfall, über diesen man bei einer Konferenz in den frühen 1990er Jahren gesprochen hatte.
Diese Geschichte hat ungewöhnliche literarische Wurzeln und Bezüge. Man sprach über einen jungen Mann, Mark Yavorsky, den man aus dem Gefängnis entlassen hatte und der in einer Pension in San Diego lebte. Man nahm Kontakt auf und traf sich in seiner Wohnung. Die Wände waren voll mit Zitaten aus der Bibel, Symbole, Die Jungfrau Maria, ein Bild von Klaus Kinski aus dem Film „Aquirre:Der Zorn Gottes“. Er archivierte alles mögliche, Karten, Gedichte und Briefe die er an seine Mutter schrieb. Er erzählte Dinge die er nie seinem Psychiater oder der Polizei mitgeteilt hatte.
Bei dieser Konferenz erwähnte man einen Fall eines sehr talentierten jungen Schauspielers namens Mark Yavorsky, der die Rolle des Orestes in der Bühnenproduktion der Orestie, einem Theaterstück, hatte. Mark Yavorsky der die Welt des Theaterstückes verlassen hatte und das Verbrechen das er eigentlich nur spielen sollte, tatsächlich beging. Er ermordete seine Mutter. Die ganze Geschichte hatte epische Ausmaße angenommen.
Dies ist die eigentliche wahre Geschichte des Films, die Geschichte des 34-jährigen
Mörders Mark Yavorsky. Er war ein graduierter Student, spielte erfolgreich Basketball und galt als passionierter Amateurschauspieler an der Universität von San Diego. Außerdem galt er als hochbegabt, sportlich und künstlerisch erfolgreich.
Der Student Mark Yavorsky tötete am 10. Juni 1979 seine Mutter mit einem antiken Säbel. Er verfolgte sie bis zu einer Nachbarin, zu der sie sich geflüchtet hatte und stach auf sie ein. Der Täter wurde vom Richter für geisteskrank und daher als nicht verantwortlich für seine Tat befunden und ins Patton State Hospital eingewiesen. Mark Yavorsky gab an, dass er seine Mutter einen bald stattfindenden atomaren Holocaust nicht habe zumuten wollen.
Der junge Mann hatte sich seit seines Aufenthaltes in Peru, ähnlich wie im Film gezeigt, immer mehr verändert, wobei ein weiterer Auslöser dieser Tat später die Studentenaufführung der Orestie war. Im Jahr 2001 kam es zu einem letzten Kontakt, wo man bemerkte das mit seiner Psyche etwas nicht stimmt. 2003 verstarb Mark Yavorsky.
Orestie; das dreiteilige Stück behandelt das Ende des Fluchs, unter dem das Haus Atreus steht. Geschildert wird die Entwicklung des antiken Rechtsverständnisses, vom Prinzip der individuellen Rache hin zu einer geordneten Rechtssprechung durch eine die Gesellschaft repräsentierende Gruppe (Richter, Geschworene).
Agamemmon opfert seine Tochter Iphigenie. Weshalb Klytaimnestra, die Mutter von Iphigenie, ihren Mann Agamemmon nach dessen Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg tötete, ebenso wie dessen Geliebte Kassandra. Der Sohn Orestes tötet daraufhin seine Mutter Klytaimnestra und deren Geliebten Aigisthos.
Orestes wird dafür nicht mit dem Tod bestraft; die Rachegeister, Erinyen, können in einem Gerichtsverfahren besänftigt werden. Göttin Athene spricht bei Stimmengleichheit das Urteil-Freispruch. Der Fluch der Familie wird somit durchbrochen.
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