Der Film basiert auf einem realen Kriminalfall, des unschuldig wegen Mordes verurteilten Arztes Samuel Sheppard. Die gezeigte Flucht in dem Film ist allerdings eine Erfindung. Samuel Holmes Sheppard (1923-1970) war ein amerikanischer Osteopath und Opfer eines berühmten Justizirrtums.
1954 wurde er für den Mord an seiner schwangeren Frau Marilyn Sheppard zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt und nach 10 Jahren in einem Wiederaufnahmeverfahren mangels Beweisen freigesprochen.
Am 4. Juli 1954 erreichte ein Anruf die Polizei, der die folgenden Jahrzehnte nahezu die gesamte Presse und Bevölkerung beschäftigte. Der junge Arzt, Sam Sheppard, aus einem kleinen Vorort von Cleveland, Ohio, sagte aus, ein Einbrecher habe seine Frau Marilyn brutal ermordet. Es folgte einer der sensationellsten Kriminalfälle der jüngsten amerikanischen Kriminalgeschichte.
Am Abend des 3. Juli 1954 hatte das Ehepaar Gäste in ihrer Villa am Ufer des Erie-Sees in Bay Village, einem Vorort der Stadt Cleveland. Man trank Bier, unterhielt sich und freute sich über die Geselligkeit. Gegen halb zwölf entschied sich Sam, obwohl er der Gastgeber war, sich auf die Couch im Wohnzimmer zu legen, wo er bald darauf einschlief. Die Gäste und seine Frau schauten noch etwas fern. Als um 00.15 Uhr auch seine Frau müde erschien, brachen die Gäste schließlich auf. Sie ließ ihren Mann auf der Couch schlafen und ging in das Schlafzimmer im ersten Stock.
Ca. um 5.50 Uhr, hatte Sam den Bürgermeister Spencer Houk angerufen. „Hier ist Sam Sheppard, um Gottes willen, Spencer, komm sofort her. Ich glaube, Marilyn ist umgebracht worden.“ Kurz darauf erreichte Houk die Villa seines alten Freundes Sam. Er war völlig verstört und blutverschmiert. Houk fand Marilyn in ihrem blutgetränkten Bett, mit aufgerissenem Pyjama, Kopf und Gesicht verstümmelt von Hieben, die mit dämonischer Wut geführt sein mussten.
Die Polizei glaubte dem jungen Arzt kein Wort. Der Polizeiarzt sagte; „Unzweifelhaft ist der Doktor der Mörder seiner Frau. Man braucht nur noch ein Geständnis aus ihm rauszuholen.“
Am Morgen nach dem Mord erzählte Sam Sheppard, er schlief auf der Couch und hatte einen Schrei Marilyns gehört. Er raste die Treppe rauf ins Schlafzimmer, bekam einen Schlag ins Genick und fiel zu Boden, rappelte sich jedoch wieder auf und verfolgte einen untersetzten Mann mit buschigem Haar durch die Hintertür bis auf den Strand hinter dem Haus, griff ihn an und rollte mit ihm zusammen hinunter bis ans Seeufer. Sam wurde bewußtlos geschlagen, ehe er den Täter erkennen konnte. Später wurde berichtet, zwei Autofahrern wäre ein Mann mit buschigem Haar aufgefallen. Als Sam aufwachte, ging er ins Haus und rief Houk an.
Der Bürgermeister und der Polizeichef, beides Freunde von Sheppard, glaubten ihm. Sam und Marilyn kannten sich seit ihrer Kindheit, gingen gemeinsam zur Schule, in ihrer Ehe gab es nur kleinere Reibereien. Der Polizeiarzt Gerber und Dedektive der Mordkommission Clevelands waren anderer Ansicht und hielten Sheppard für schuldig. Nach der Tatortsicherung und der Beweisaufnahme wurde Sheppard in einem Aufsehen erregenden Prozess verurteilt.
Hinter dem Haus fand man einen Beutel, darin die Uhr von Sheppard, blutbefleckt und sie war stehengeblieben.
Nach acht Jahren wurde der Fall erneut aufgerollt, nachdem Journalisten einige Tatsachen ans Licht gebracht hatten. 1964 wurde er daraufhin freigelassen. Wieder wurden er und seine Geschichte zum Medienspektakel.
1970 im Alter von nur 46 Jahren starb Sheppard an seinem Leberleiden. Die Geschichte wurde jetzt noch einmal interessant als Richard Eberling verhaftet wurde, der früher bei den Sheppards als Gärtner angestellt war. Der psychisch kranke Mann hatte 1987 eine Frau ermordet. Der Mord ähnelte dem von Marilyn Sheppard. 1990 versuchte man anhand von DNA-Tests den wahren Täter zu ermitteln.
Das dritte Verfahren im Jahr 2000, das Sam Sheppard jr. und sein Anwalt gegen den Staat Ohio angestrebt hatten, um einen Freispruch nicht nur mangels an Beweisen sondern wegen erwiesener Unschuld zu erreichen, endete ohne den von den Klägern angestrebten Freispruch. Das Gericht begründete dies, das nur ein Beschuldigter persönlich ein solches Verfahren anstrengen könnte, nicht die Hinterbliebenen in seinem Interesse.
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