True Story

Diaz – Don’t Clean Up This Blood – italienisch-französisch-rumänisches Drama aus dem Jahr 2012.

Diaz;Dont clean up this blood

Der Film thematisiert die Stürmung der Diaz-Pascoli-Schule durch die Polizei nach dem G8 Gipfel im Jahr 2001 in Genua.

Der G8 Gipfel in Genua war ein Treffen der Gruppe der Acht. Diese Gruppe fasst einige der größten Industrienationen der Welt zusammen. Der insgesamt 27. G8 Gipfel fand vom 18. bis 22. Juli 2001 statt. Er wurde von schweren Auseinandersetzungen zwischen der italienischen Polizei und Globalisierungskritikern, bei denen Carlo Giualiani von einem Polizisten erschossen und hunderte verletzt wurden, überschattet. Es kam zur Eskalation nachdem Carlo Giuliani durch eine Polizeikugel zu Tode gekommen war.

Während des Gipfels gab es an mehreren Tagen viele verschiedene Demonstrationen zu verschiedenen Thematiken organisiert von ca. 700 verschiedener Gruppen. Insgesamt waren weit über 300.000 Menschen in der Stadt um gegen den Gipfel zu demonstrieren. Viele der Gegner campierten auf zu Zeltplätzen umfunktionierten Parks. Es gab während des Gipfels 126 Festnahmen, 500 Verletzte und einen erschossenen Demonstranten. Eine weitere Demonstrantin wurde von einem Panzerfahrzeug überrollt. Es kam zu Auseinandersetzungen, Autos wurden angezündet, Banken, Autohäuser und andere Geschäfte verwüstet.

Am 22. Juli stürmten circa 300 schwerbewaffnete Polizisten die von der Stadt Genua bereitgestellte Schule Diaz-Pascoli, in der eine Rechtshilfestelle für festgenommene Demonstranten und eine Erste-Hilfe-Station für Verletzte untergebracht war. Viele mussten sich dort verarzten lassen, wegen des massiven Einsatzes von Tränengas. Dort verbrachten Demonstranten, Aktivisten, Journalisten aber auch zufällige Besucher der Hafenstadt, die wegen des Gipfels keine Unterkunft in den ausgebuchten Hotels gefunden haben die Nacht.

Die Stürmung erfolgte durch das Sonderkommando DIGOS, die Festnahmen machte, die Leute unter falschen Beschuldigungen festhielt und misshandelte. Viele wurden zusammengeschlagen und verletzt.
Ein nachvollziehbares Motiv für die Polizeiaktion konnte nie ermittelt werden. Die zwei Molotovcocktails, mit denen die Beamten später eine Provokation durch die Globalisierungsgegner zu belegen versuchten, erwiesen sich von der Polizei als eingeschleust.

60 Menschen mussten verletzt aus dem Gebäude getragen werden. 18 Stunden nach dem Überfall wurde der Staatsanwaltschaft der Sachverhalt durch die Polizei mitgeteilt. Später drang die Polizei auch in die gegenüberliegende Pertini-Schule ein, wo das Genua Social Forum und das Media-Zentrum seinen Sitz hatte. Anschließend kam es in der Kaserne der mobilen Abteilung der Staatspolizei zu Folterungen und Beschimpfungen gegenüber den festgenommenen Demonstranten.

Der 20-jährige Polizist der für den Tod von Carlo Guiliani verantwortlich ist, berief sich auf Notwehr und wurde freigesprochen. Augenzeugen berichteten das die Polizei mit großer Härte gegen friedliche Demonstranten vorgegangen sei. Amnesty International verurteilt dies scharf, es seien massive Verstöße gegen Menschenrechte. Hochrangige leitende Polizisten wurden wegen Beweisfälschung, Körperverletzung und Folter angeklagt. Einige von ihnen wurden wegen brutalen Vorgehens zu Gefängnisstrafen von 5 Monaten bis zu fünf Jahren verurteilt. Viele wurden jedoch freigesprochen.

Gegen einige Demonstranten wurde Anklage wegen Verwüstung und Plünderung erhoben, hier liegen die Strafen weitaus höher, für einen 14 Jahre, drei weitere erhielten zwischen 10 und 12 Jahren.
Die juristische Aufarbeitung dauert bis heute an. Es gilt der Grundsatz für weitere Gipfel einen Ort zu wählen der möglichst abgelegen und gut abgesichert werden kann.