Der Film basiert auf der Jagd nach dem FBI-Doppelagenten Robert Hanssen im Jahr 2001.
Robert Philip Hanssen, geboren 1944 in Chicago. Im Februar 2001 wurde der FBI-Agent Hanssen als Maulwurf enttarnt. Während der 22 Jahre hatte er geheimes Material an die Sowjetunion bzw. Russland verkauft. Er hatte unter dem Decknamen Ramon für insgesamt 1,4 Millionen Dollar russische Doppelagenten ans Messer geliefert, amerikanische Atomgeheimnisse preisgegeben und einen Abhörtunnel unter der russischen Botschaft in Washington verraten.
Der damals 58-jährige Hanssen wurde als Landesverräter angeklagt und 2002 zu lebenslänglicher Haft verurteilt, ohne Aussicht auf Begnadigung.
Er war der perfekte Agent; unscheinbar, umgänglich, uneitel. Nachbarn kennen ihn als höflichen Mitbürger, vorbildlichen Vater und frommen Christen. Kollegen am Arbeitsplatz schildern ihn als reserviert oder dröge, Vorgesetzte schätzten seinen Fleiß und Sachverstand. Er stand 27 Jahre im Dienst des FBI, war verheiratet, sechs Kinder, drei Autos, ein Einfamilienhaus. Acht-Stunden-Dienst, danach Zeit für die Familie, am Wochenende Kirche, Grillen und Rasenmähen.
Doch hinter dieser Maske konservativer Normalität verbarg sich einer von Moskaus wertvollster Agenten. Der graue Maulwurf ist wohl verantwortlich für eines der peinlichsten Desaster in der Geschichte der US-Geheimdienste. Hannsen der Experte für Gegenspionage bei der Bundespolizei FBI belieferte die Russen mit mehr als 6000 geheimen Dokumenten, Fotos und Disketten aus dem Allerheiligsten seiner Behörde ohne dabei je aufzufallen. Er offenbarte bis zu seiner Festnahme Handbücher, Schulungsmaterial, Angaben zur operativen Planung und Organisationsstruktur der US-Dienste versteckt in 27 Dokumentenbündeln und 22 Paketen.
Mindestens zwei Doppelagenten der USA wurden durch ihn enttarnt und hingerichtet. Der Computerexperte mit Zugang zu Staatsgeheimnissen hat ungehindert die Datenbanken der eigenen Behörde abzocken können. Neben den 1,4 Millionen Dollar die er kassierte, bekam er auch Diamanten, 600.000 Dollar in bar und weitere 800.000 Dollar wurden auf einem Moskauer Treuhandkonto verwahrt. Für die Russen war es eine glänzende Investition.
Der Spionage-Gau der Amerikaner enthüllte nicht nur klaffende Lücken in der Abwehr der US-Dienste und den laxen Umgang des FBI mit Sicherheitsvorschriften. Der Fall zeigt auch, dass sich Moskau und Washington ein Jahrzehnt nach dem Ende des Kalten Krieges in der Grauzone von Spionage und Gegenspionage weiterhin eine erbarmungslose Fehde liefern.
Im selbst gewählten Aufgabenbereich Gegenspionage machte Hanssen rasch Karriere. Zunächst war er für die Überwachung von ausländischen Botschaften zuständig und kontrollierte die Arbeit jener Agenten die gegnerische Diplomaten auf Schritt und Tritt fotografierten, filmten und belauschten. Anschließend war der Computerfreak am Aufbau der FBI-Datenbank für Gegenspionage beteiligt. Diese ermöglichte aus dem Informationsbrei von unzähligen Namen, Aufenthaltsorten und Aktivitäten feindlicher Agenten aussagekräftige Profile zusammenzustellen.
Sein Jagdeifer verschaffte ihm berufliche Anerkennung, aber keine Freunde. Hanssen galt als elitärer Besserwisser und frömmelnder Sauertopf, der sich beispielsweise weigerte mit Kollegen zu feiern, weil ihre Party in einem Strip-Club „zur Sünde anstiften“ könne.
Warum er Amerikas Geheimnisse an die Russen verkaufte, hat wohl eher banale Gründe. Chronischer Geldmangel wird Hanssen in die Arme des KGB getrieben haben. Die Bezüge des Seiteneinsteigers mit wachsender Familie reichten nicht aus.Ein Gewerkschafter sagte; „Damals erhielten Müllmänner mehr Lohn als FBI-Beamte“.
Heute sitzt Hanssen 23 Stunden am Tag in Einzelhaft. Seine Frau nannte das Urteil angemessen, sie habe ihrem Mann vergeben und liebe ihn nach wie vor, obwohl auch sein Verrat an Frau und Familie aufgeflogen ist. Das Leben im Zwielicht ohne festen Boden unter den Füßen, der lange einsame Weg des Spions ist offenbar nie zu Ende. Es war die Überführung eines Meisterspions. „Es war eine lange und einsame Zeit, meine lieben Freunde, eine lange, einsame Zeit“.
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