Der Film erzählt die Geschichte von Betty Anne Waters, geboren 1955, eines von neun Kindern das im ländlichen Massachusetts in einer kleinen Stadt namens Ayer aufwuchs.
Die Mutter beschrieb man als chaotisch und nachlässig was die Erziehung der Kinder betrifft. Betty Anne und ihr ein Jahr älterer Bruder Kenny waren als Kinder der Polizei bekannt. Sie verübten kleinere Straftaten, brachen in Nachbarhäuser ein und stahlen Süßigkeiten. „Man könnte sagen, wir waren kleine wilde Indianer“. Ende der 70er Jahre zog die Familie nach Rhode Island. Betty Anne verließ die Highschool ein Jahr früher und arbeitete Teilzeit in einem Restaurant. Kenny zog es jedoch zurück nach Ayer zu seinem Großvater.
Im Jahr 1980 während er in der Stadt war fand man am Rand der Stadt die verstümmelte Leiche einer Frau, die ausgeraubt und erstochen wurde. Wegen Kennys Vorstrafen rief ihn die Polizei zu einem Verhör. Er konnte jedoch ein Alibi vorweisen, er hatte die ganze Nacht in einem lokalen Restaurant gearbeitet.
Zweieinhalb Jahre später, aus heiterem Himmel, wurde Kenny von der Polizei verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Seine Familie war schockiert und man wollte einen privaten Verteidiger hinzuziehen, aber mit 50.000 Dollar allein für die Anzahlung, zu teuer. Kenny wollte dies auch nicht, er sagte er sei unschuldig und alles deute auch darauf hin. Die Vorwürfe fand die Familie einfach nur lächerlich und man war davon überzeugt er würde mit nach Hause kommen. Doch es kam anders, es begann ein Prozess und es war eine andere Geschichte, als man sie sich vorstellte.
Kennys Alibi wurde nochmals überprüft. Es gab eine Zeugin die bestätigen konnte das er zu dieser Zeit im Restaurant war. Dem Gericht lagen jedoch keinerlei Arbeitsnachweise vor die sein Alibi bestätigen konnten. Für Betty Anne war es zu spät, denn sie wusste, diese Nachweise hatte die Polizei. Und es kam noch schlimmer. Eine Ex-Freundin namens Brenda Marsh sagte aus, dass Kenny in der Mordnacht betrunken und mit einem Kratzer versehen heimkam. Eine weitere Ex-Freundin Roseanna Perry sagte ebenfalls er sei betrunken gewesen und hätte ihr von der Tat erzählt.
Die Jury befand ihn für schuldig und das Gericht verurteilte ihn im Mai 1983 zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Bewährung.
Betty Anne gab die Hoffnung nicht auf. Roseanna Perry wollte ihre Anschuldigung widerrufen und sagte es tue ihr leid. Das sie gelogen hatte sollte sie nun in einer eidesstattlichen Erklärung unterzeichnen. Doch Perry hatte Angst wegen Meineids belangt werden zu können. So ist auch dies gescheitert.
Betty Anne war schockiert und wurde nervös, aber sie glaubte fest an die Unschuld ihres Bruders. Kenny jedoch verlor den Glauben an Gerechtigkeit und versuchte sich das Leben zu nehmen. Sie hatte Angst um ihren Bruder und sie einigten sich auf einen Deal. Betty Anne entschloss sich Jura zu studieren und ihren Bruder dort rauszuholen. Sie wollte beweisen das er unschuldig ist.
Sie begann ihr Studium, ihr Mann verließ sie, der sich beklagte das sie ihren Bruder mehr lieben würde als ihn. Für ihre Kinder war sie jedoch da, diese hatte sie kein einziges mal vernachlässigt. Für sie war es die schlimmste und einsamste Zeit ihres Lebens. Sie erzählte ihre Geschichte einer Frau an der juristischen Fakultät, die bald ihre beste Freundin wurde. Sie studierte eifrig und stieß dabei auf ein Projekt, namens Innocence Project. Ein Projekt das sich um die Aufklärung von Justizirrtümern bemüht. 1992 von Barry Scheck einem Rechtsprofessor und Verteidiger ins Leben gerufen.
Nun konnte man auch mittels DNA die Unschuld Kennys beweisen, was zum Zeitpunkt der Tat nicht möglich war. Jetzt benötigte man nur noch Beweismaterial. Anfangs hatte man behauptet es sei alles vernichtet worden. Doch auf Bitten und Drängen konnte man eine Box finden in der die Tatwaffe, ein Messer und ein blutverschmierter Fetzen Stoff zu finden war. Es wurde ein DNA-Test angeordnet, der Kenny nun entlastete und somit war er nach 18 langen Jahren ein freier Mann.
Bettys Leben als Ehefrau, zweifacher Mutter, Kellnerin und Studentin, sowie ihr hartnäckiger Einsatz als Anwältin für Kennys Rechte, hatte es geschafft.
Nach nur sechs Monaten in Freiheit, stürzte Kenneth Waters beim Klettern über eine fünf Meter hohe Mauer und starb mit nur 47 Jahren an einer Schädelfraktur. Nach einem Vergleich 2009 musste die Stadt Ayer und fünf ihrer Versicherungen wegen Falschaussage von Polizisten und Zurückhalten von entlastendem Beweismaterial 3,4 Millionen Dollar an die Erben zahlen.
Kategorien:True Story, Wahre Geschichte