- TODESTRIEB – Im Jahr 1972 ist Jacques Mesrine zurück in Frankreich. Nachdem seine Geliebte in Kanada inhaftiert ist und er auf freiem Fuß in Frankreich, versucht er sein Glück um hier Banken zu überfallen. 1973 gelang es der Polizei ihn wegen diverser Banküberfälle zu verhaften. Man verurteilte ihn zu 20 Jahren Haft.
Während der Gerichtsverhandlung nahm er den Richter als Geisel, wobei zuvor eine Waffe von einem Komplizen im Spülkasten der Toilette versteckt worden war. Hier gelang Mesrine abermals die Flucht. Während seiner Flucht erbeutete er die Lohngelder einer Druckerei. Mit dem Geld machte er in dem Badeort Trouville in der Normandie Urlaub. Es folgten weitere Überfälle auf Banken. Diesmal gelang es den Behörden ihn in seiner Wohnung in Paris festzunehmen. Es folgte eine Verurteilung zu 20 Jahren schweren Zuchthauses, diese er im Gefängnis La Santé in Paris absitzen sollte.
Hier schrieb Mesrine 1977 seine Autobiographie „L’Instinct de mort“ (Der Todestrieb). Hier bekennt er sich zu 39 Verbrechen. Gleichzeitig prangert er die Haftbedingungen in den Hochsicherheitsgefängnissen an. Ein Jahr darauf gelang ihm mit zwei anderen Gefangenen die Flucht. Ein dritter Komplize wurde dabei von der Polizei erschossen.
Hier sorgte seine Flucht in Frankreich für einen Skandal. Mesrine führte seine kriminellen Geschäfte weiter, Raub, Entführung, Mord. Es gelang ihm immer wieder sich durch seine Verkleidungen den ermittelnden Behörden zu entziehen. Es folgte ein Überfall auf das Casino von Deauville, bekannt als Jet-Set-Treffpunkt. Durch seine Schnelligkeit und durch sein Geschick konnte er auch hier entkommen. Die Spezialeinheit GIGN und über 300 Polizisten waren auf der Suche nach Mesrine.
Am 27. Juli 1978 traf sich Mesrine mit der Journalistin Isabelle Wangen. Sie interviewte ihn, was in Paris sowohl auch in Montreal veröffentlicht wurde. Ganz Frankreich war überrascht. Man vermutete das sich Mesrine in Großbritannien, Algerien, Kanada, Sizilien oder in Belgien aufhält, einige wollen ihn in den Ländern gesehen haben. 1979 erschien ein weiteres Interview. Kurze Zeit darauf entführte er den Millionär Henri Leliévre und erpresste 6 Millionen Francs. Jetzt war er der Staatsfeind Nummer eins. Die Presse hingegen betitelte ihn als romantischen Spitzbuben. Ein Journalist schrieb einen Artikel über Mesrine, dieser ihm gar nicht gefiel. Der Journalist hatte Glück, er hätte fast mit seinem Leben dafür bezahlt.
Die Polizei stand unter enormen Druck. Das Innenministerium forderte noch mehr Anstrengungen die zu einer Verhaftung von Mesrine führen. Es gelang seine Wohnung zu ermitteln.
Am 2. November 1979 stoppte man mit einem Lastwagen seinen BMW528i. Auf dem Lastwagen waren mehrere Polizisten, die insgesamt 21 Schüsse auf ihn abfeuerten. Mesrine wurde von 19 Kugeln getroffen und war sofort tot. Seine Begleiterin auf dem Beifahrersitz wurde verletzt. Im Auto fand man zwei Handgranaten, die griffbereit platziert waren. Die Polizei wertete dies als Erfolg. Andere hingegen sahen in dieser Aktion eine Hinrichtung. Vom kleinen Gangster wurde Mesrine zum meist gesuchten Killer. Wie kaum ein anderer Krimineller vor ihm in Frankreich verstand er zumindest die Sympathien jener Franzosen zu wecken, die sich unbändig freuen, wenn jemand Frankreichs Polizei überlistet. Für sie war er eine Art Superstar, für die Polizei der Staatsfeind Nummer eins.
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Public Enemy No.1 – Mordinstinkt (2008)
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