True Story

Freaks – amerikanisches Drama aus dem Jahr 1932.

Freaks

 

Auch wenn die Handlung im Film frei erfunden ist, so hat diese einen wahren Kern.
Regisseur Tod Browning lebte selbst mehrere Jahre mit solchen „Freaks“ im Zirkus. Unter Freaks muss man hier jedoch verstehen, das damit keine Verrückten gemeint sind, sondern eine Laune der Natur. Es sind Menschen mit Behinderungen, eine Klassifizierung von Menschen, wie Kleinwüchsigen, geistig Behinderten, Personen mit Missbildungen, Menschen ohne Gliedmaßen.
Mit diesem Film wollte Browning ein Zeichen für das Verständnis der Andersartigkeit setzen.

Behinderungen galten als Kuriositäten und als moralisch bedenklich. Viele dieser missgebildeten Menschen ließ man in Shows, Zirkuszelten und auf Rummelplätzen auftreten. Der Film vermittelt aber auch eine Botschaft, dass die „Monster“ nicht zwangsläufig beängstigend sein müssen und sich auch hinter einem schönen und scheinbar normalen Menschen ein Monster verbergen kann. Dies wird im Film sehr deutlich gemacht.

Es ist eine besondere Botschaft zu einem unglaublichen Thema. „Glauben sie es oder nicht…So seltsam es scheinen mag.“
In früheren Zeiten wurde alles was von der Norm abwich als ein Vorzeichen von Unglück oder als Manifestation des Bösen angesehen. Die Götter des Unglücks und Unheils traten unweigerlich in die Gestalt von Monstrositäten auf und man schrieb den vielen verkrüppelten und deformierten Despoten in Europa und Asien Taten von Ungerechtigkeit und Härte zu. Geschichte, Religion, Folklore und Literatur sind voller Legenden über die Ungestalten und Außenseiter, die die Welt veränderten.

 

10-freaks-cast

 

Das Unglück einer anormalen Geburt wurde als Schande betrachtet und fehlgebildete Kinder wurden den Elementen ausgesetzt, um zu sterben. Wenn durch Zufall eine dieser Missgeburten überlebte, wurde sie immer mit Misstrauen betrachtet. Die Gesellschaft schloss sie aufgrund der Deformierung aus und eine betroffene Familie empfand den Fluch, der auf ihr lag, als Schande. Gelegentlich wurde so ein Unglücklicher an den Hof gebracht und zur Unterhaltung der Adligen verspottet und lächerlich gemacht. Andere fristeten ein jämmerliches Dasein von Bettelei, Diebstahl und Hunger. Die Liebe zur Schönheit ist ein tiefgehendes Verlangen, das bis zu dem Beginn der Zivilisation zurückreicht.

Die Ablehnung, mit der wir Abnormalität, Missbildung und Verstümmelungen begegnen, ist das Ergebnis langer Konditionierung durch unsere Vorfahren. Die Mehrzahl der Fehlgebildeten sind selbst mit normalen Gedanken und Gefühlen ausgestattet. Ihr Schicksal ist wirklich herzzerreißend. Sie sind zu einem höchst unnatürlichen Leben gezwungen. Deshalb haben sie unter sich selbst einen Moralkodex aufgebaut, um sich vor dem Hohn normaler Menschen zu schützen. Diese Regeln werden strengstens befolgt, verletzt man eine, verletzt man alle. Die Freude des Einzelnen ist die Freude von allen.

Die Geschichte die hier enthüllt wird, basiert darauf, wie sich dieser Kodex auf ihr Leben auswirkt. Nie wieder wird man so eine Geschichte verfilmen, da die moderne Wissenschaft und die Teratologie solche Schnitzer der Natur rapide aus der Welt schaffen. Voller Demut den Ungerechtigkeiten solchen Menschen gegenüber, die keinerlei Macht über ihr Schicksal haben.