True Story

Nächster Halt: Fruitvale Station – amerikanisches Drama, Biografie aus dem Jahr 2013.

Nächster Halt Fruitvale Station

Der Film erzählt die wahre Geschichte von Oscar Grant (1986-2009). Der 22-jährige Afroamerikaner, Vater einer vierjährigen Tochter, wurde am Silvesterabend 2008 in San Francisco von einem weißen Polizisten erschossen.
Der Polizist Johannes Mehserle war für die Bay Area Rapid Transit, einem U-Bahn-ähnlichem Nahverkehrsunternehmen tätig.
Im überfüllten Bahnwagen war es zu einer Prügelei gekommen. Die Polizisten hatten Oscar Grant und weitere Passagiere an der Fruitvale Station gefasst. Mehserle und ein weiterer Polizist hielten Oscar fest.

Oscar Grant wollte einfach nur mit seinen Freunden Silvester feiern. Man hatte die Polizei verständigt nach dem es zu körperlichen Auseinandersetzungen in der Bahn gekommen war, an denen bis zu 12 Personen beteiligt waren. Als erste Polizisten vor Ort waren Marysol Domenici und ihr Partner Tony Pirone. Man rief Verstärkung und es kamen fünf weitere Polizisten hinzu, diese darunter auch Johannes Mehserle, später behaupteten die Situation wäre chaotisch gewesen.
Die Gruppe um Oscar Grant war aufgeheizt, sie wollten einfach nur feiern und weil sie nun in einer Rangelei verwickelt waren.

Zahlreiche Zeugen haben das Geschehen im S-Bahnhof Fruitvale Station mit ihren Kameras und Handys gefilmt. Diese Aufnahmen lösten eine Reihe von Protesten und Unruhen in der Umgebung San Francisco und Oakland aus.
Die beteiligten Beamten wurden entlassen und anschließend trat der Leiter und Geschäftsführer der bahneigenen Polizei zurück. Der Polizist Mehserle, der Oscar erschossen hatte, wurde verhaftet und wegen Mordes angeklagt. Er gab an, seinen Teaser mit seiner Pistole verwechselt zu haben. Deswegen sprachen ihn die Geschworenen der fahrlässigen Tötung schuldig. Das Urteil betrug zwei Jahre Gefängnis. Nach elf Monaten wurde er entlassen.
Oscar Grant starb etwa um 9.15 Uhr am 1. Januar 2009 in einem Krankenhaus. Er wurde 22 Jahre alt.

Am Neujahr 2013 trafen sich viele Menschen am Bahnhof Fruitvale Station, um an Oscar und dessen Mord zu erinnern. Gleichzeitig war es ein Protest gegen das Urteil das dem Polizisten zugesprochen wurde. So waren Transparente zu sehen auf denen stand; „Gerechtigkeit für Oscar Grant, gestorben aber nicht vergessen“.
Wenn man die Tragödie um Oscar Grant betrachtet, muss man von Rassendiskriminierung ausgehen, so der Journalist der Huffington Post & CNBC, Earl Ofari Hutchinson. Auch wenn sie unbewusst stattfand, war das sicher der Grund.
In dieser Silvesternacht waren viele Menschen unterwegs. Warum trifft es gerade ihn? Warum wird er erfasst, misshandelt und erschossen?
Oscar Grant war mit Handschellen gefesselt und lag auf dem Boden als der Polizist ihn in den Rücken schoss. Der neue Polizist geriet ganz offensichtlich in Panik. Die Gruppe wurde angegriffen und nach allgemeiner Logik der Polizei ergab dieser Angriff keinen Sinn.

Oscar Grant war jung, Afroamerikaner und er hatte einige Zeit im Gefängnis verbüßt, er war ohne Job und er dealte.
Er wurde von der Polizei aufgegriffen und durchsucht. Dies nennt man in New York „Stop and frisk.“ Doch die Gesellschaft hat davon nichts. Sie wird im Gegenteil eher bestraft. Es entsteht eine künstliche Grenze zwischen ehrlichen Bürgern und Polizei, die auf professionelle Weise echte Kriminalität verhindern sollte.
Der Mutter von Oscar Grant wurden vom Bahnunternehmen 1,3 Millionen US-Dollar zugesprochen.
Es zeigt den alltäglichen Rassismus, Oscar Grant war einer von vielen, aber das erste Opfer der Jahresstatistik, worauf sich Zählungen auf etwa 400 Menschen jährlich beziehen.