Der Film erzählt die wahre Geschichte von Ramón Sampedro.
Ramón Sampedro (1943-1998) war spanischer Seemann und lebte im Nordwest-spanischen Galicien. Im Jahr 1968, im Alter von 25 Jahren, kam es zu einem Badeunfall. Von einer Klippe war er ins Meer gesprungen. In dem flachen Wasser schlug er mit dem Kopf am Grund auf. Er verlor das Bewusstsein und wurde gerettet.
Infolge des Aufpralls blieb Ramón jedoch vom Hals abwärts gelähmt, wovon alle vier Gliedmaßen also sowohl Beine als auch Arme betroffen sind. Eine Form der Querschnittslähmung, auch Tetraplegie genannt.
Ans Bett gefesselt kämpfte er jahrelang vor spanischen Gerichten,
um aus dem Leben scheiden zu dürfen. Sein Kampf dauerte 29 Jahre um das Recht auf aktive Sterbehilfe. Da er gelähmt war hätte ihm ein anderer dabei helfen müssen. 1993 kam es zu einer juristischen Niederlage. Ramón ließ nicht locker und forderte weiterhin sein Bedürfnis der Sterbehilfe. In letzter Instanz hatten ihn die Richter zum Leben verurteilt. Dieses Urteil kam aber nur zustande da das Gericht Fehler in der Vorgehensweise ihrer Vorgänger fanden. Ramón hätte das Gerichtsverfahren noch einmal von ganz vorn beginnen müssen. Dazu fehlte ihm die Kraft und dazu war er nicht mehr bereit. „Ich will nicht länger ein denkender Kopf auf einem toten Körper sein.“
Er las viele Bücher was seinen Wunsch zu sterben verstärkte. Sein Leben empfand er als würdelos und er sah sich als sein eigener Sklave. Seine Familienangehörigen und Freunde hatten sich liebevoll um ihn gekümmert.
1998 begann er sein Vorhaben eines von Freunden unterstützten Selbstmords zu verwirklichen. Seine Familie, gläubige Katholiken, hatten sein Vorhaben stets abgelehnt.
Er verließ seine Familie und mietete eine Wohnung. Einige seiner Freunde sorgten für ihn und unterstützten ihn bei seinem Vorhaben. Insgesamt 11 Freunde bekamen je einen Schlüssel zur Wohnung. Sie halfen ihm um aus dem Leben zu scheiden. Um strafrechtlich nicht belangt werden zu können war alles genau geplant, denn Beihilfe zum Selbstmord wird in Spanien mit zwei bis fünf Jahren Haft bestraft.
Damit niemand eine nachweisbare Straftat beging wurde alles unter den Freunden aufgeteilt, wobei es um die Beschaffung, Zubereitung und der Einnahme der Zyankali-Wasser-Lösung ging. Ein Glas in dem dieses Gift war stand neben ihm, er war bereit, mittels Strohhalm nahm er diese Flüssigkeit zu sich. Es dauerte 20 Minuten, dann war Ramón aus dem Leben geschieden. Eine Bekannte, Ramona Maneiro, die sich einst in ihn verliebt hatte, fand Ramón am nächsten Tag in der Wohnung. Sie hatte ihm geholfen, wollte es jedoch nicht mit ansehen.
Ramón starb qualvoll und allein. Er hatte alles auf Video festgehalten. Die Polizei ermittelte gegen diese 11 Freunde. Nun meldeten sich 70 Personen, die behaupten Ramón geholfen zu haben, da es zuvor zu einer Kampagne von der Vereinigung für Sterbehilfe gekommen war. Außerdem folgten Selbstanzeigen was die polizeilichen Ermittlungen erneut erschwerte.
2005 gestand Ramona Maneiro ihre Tat, jedoch nach Ablauf der Verjährungsfrist.
Ramón hatte zuvor einen Gedichtsband, Briefe aus der Hölle, veröffentlicht, den er zum Teil selbst mit dem Mund verfasst und zum Teil diktiert hatte. Laut einer Umfrage hatten sich 70 Prozent der Spanier für sein Vorhaben ausgesprochen.
Das Verfahren wurde eingestellt. Das Video wurde von einem TV-Sender ausgestrahlt, was zu heftigen Diskussionen führte.
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