True Story

Klass – Chronik einer Katastrophe – estnisches Drama aus dem Jahr 2007.

Klass

Klass erzählt in dokumentarisch anmutenden Bildern die ebenso beunruhigende, wie erschütternde Vorgeschichte eines Amoklaufs, bei der die Grenzen zwischen Opfern und Tätern fließend sind. Der Film beruht auf wahren Begebenheiten und thematisiert die Gewalt an Schulen.

Der Regisseur Ilmar Raag sagt; „Ich wollte Situationen untersuchen, in denen das Opfer die Verantwortung für die Gewalt, der er oder sie ausgesetzt wird, mit trägt. Oft haben wir Geschehnisse, die wir selbst auslösen, nicht unter Kontrolle.“
Klass zeigt die Vorgeschichte der Gewalttat, vielleicht sogar einem Amoklauf, bzw. das aus dieser Situation heraus ein Amoklauf entstehen kann.

Der Film Klass löst in einer schockierenden Weise die Grenzen zwischen Opfern und Tätern auf. Verfolgt wird eine sich kontinuierlich radikalisierende Situation die dem Zuschauer den Hass der Hilflosen unmittelbar näher bringt.
Ein ebenso brisantes Sozialdrama, das die Themen Mobbing und Amok in seiner ganzen Härte aufzeigt. Hier werden die möglichen Ursachen für solch eine Schreckenstat analysiert.

Man möchte hiermit zum Nachdenken anregen, dass eine solche Tat unter Umständen durchaus vermeidbar wäre, wenn Themen wie Mobbing ernsthafter thematisiert würden.
Gewalt an Schulen ist in den letzten Jahrzehnten ein weit verbreitetes Problem in allen Ländern. Nicht nur körperlich, sondern auch psychische Gewalt droht heutzutage in großem Maße. Die Übergriffe haben an Brutalität zugenommen und waren noch nie so zahlreich wie heute. Mangelndes Vertrauen in die Zukunft und wenig Perspektiven machen die Jugendlichen aggressiver und auffälliger für Gewalt.
Mobbing ist an Schulen weit verbreitet und es scheint eine Rolle vieler der Amokläufer an Schulen zu spielen. Aber auch Depressionen oder Drogenkonsum spielen dabei eine Rolle.

Als der Film veröffentlicht wurde kam es zu zwei Schießereien in Finnland;

  •  Das Jokela Schulmassaker, einem Amoklauf, bei dem der 18-jährige Schüler Pekka -Eric Auvinen am 3. November 2007 im Jokela Gymnasium in der Gemeinde Tuusula am Morgen mit einer Halbautomatischen Pistole auftauchte. Er tötete acht Menschen und weitere wurden durch herumfliegende Glassplitter verletzt. Der Täter schoss sich danach in den Kopf und starb am Abend im Krankenhaus.
  • Der Amoklauf von Kauhajoki ereignete sich am 23. September 2008. Der 22-jährige Täter Matti Juhani Saari tötete zehn Menschen und richtete sich selbst.
    Allein diese beiden Amokläufe haben den Film noch bekannter gemacht.

An den Schulen wurde viel und heftig diskutiert. Menschen die gemobbt werden, können sich wehren, andere hingegen laufen weg und die, in denen sich eine Art Hass aufbaut, reagieren mit Gegengewalt, bis hin zu einem Amoklauf. Es gibt stärkere und schwächere Menschen und niemand hat das Recht einen Menschen zu demütigen. Regisseur Ilmar Raag hat Mobbing selbst in seiner Schulzeit erlebt. Er möchte uns vermitteln was passieren kann, oder passiert ist, denn Amokläufe gab es eine Menge. Dabei hat Mobbing sicher auch eine sehr große Rolle gespielt.