Der Film beruht auf einem authentischen Fall, den der Psychoanalytiker Georges Devereux 1951 in seinem Buch „Psychothérapie d’un indien des plaines“ beschrieb. In seinem Buch schreibt er über seine Arbeit, seiner psychoanalytischen Arbeit mit einem Blackfoot-Indianer in den Vereinigten Staaten. Das Buch ist 1985 auch in Deutschland unter dem Titel „Realität und Traum: Psychotherapie eines Prärie-Indianers“ erschienen.
Georges Devereux wurde als György Dobó 1908 in Lugos im Banat, Rumänien, geboren. Er gilt als Pionier der Ethnopsychoanalyse, einer Wissenschaft, die Psychoanalyse und Ethnologie berücksichtigt und ergänzt. Durch die Auseinandersetzung des Ethnopsychoanalytikers mit zwei komplementären Disziplinen kann er sich in der Ausübung beider verbessern und tiefere Einblicke in verhaltenswissenschaftlich bedeutende Erscheinungen gewinnen.
Zudem verfasste Devereux über 400 wissenschaftliche und literarische Texte.
Georges Devereux hatte immer den Wunsch Pianist zu werden, doch nach einer misslungenen Operation am Handgelenk musste er diesen Wunsch aufgeben. Nach dem Suizid seines Bruders ging er 1926 nach Paris und studierte ein Jahr lang Physik und Chemie.
1927 kehrte er schwer erkrankt nach Lugos zurück. 1928 ging er nach Leipzig um eine Verlagsbuchhändlerlehre zu machen. Nach dieser Ausbildung ging er zurück nach Paris und studierte die malaiische Sprache.
1932 hatte er sein dreijähriges Ethnologiestudium beendet. Noch im selben Jahr ging Devereux zur Vorbereitung von Feldforschungen zu den Mohave-Indianern in die USA. Dort verbrachte er drei Jahre.
1936 promovierte er in Anthropologie an der Universität von Kalifornien in Berkeley und wurde Psychoanalytiker, in der Psychiatrie Menninger Clinic in Topeka, Kansas. Hier behandelte er Indianer. Sein Konzept stützte er auf die Psychoanalyse. Seine These lautet; „Kurz, verhaltenswissenschaftliche Daten erregen Ängste, die durch eine von der Gegenübertragung inspirierte Pseudomethologie abgewehrt werden. Dieses Manöver ist für nahezu alle Mängel der Verhaltenswissenschaften verantwortlich.“
Er beschreibt wie ein Prärie-Indianer mit einer komplizierten Symptom-Neurose im Verlauf einer Psychotherapie, die als Forschungsobjekt durchgeführt wurde, seine Wiederherstellung erlangte.
Devereux schildert zunächst die Situation, in der sich das Leben des Patienten entwickelte. Daran schließen eine detaillierte Auseinandersetzung an mit der prärieindianischen Kultur und eine theoretische Erörterung der Probleme kulturübergreifender Psychiatrie, der Bewertung von Symptomen unter einem kulturübergreifenden Aspekt, der Bedeutung des Verwandtschaftsmodells als Hintergrund für die Therapie, der Übertragungsprobleme, der Verwendung von Träumen und der gewählten therapeutischen Ziele.
Dann kommen die Patientengespräche selbst, dreißig an der Zahl, bei denen Devereux alles aufzeichnete. Bei all den Sitzungen hielt er Wort für Wort fest.
Als Forschungsprojekt war diese Psychotherapie Teil einer Untersuchung über die Rolle kultureller Faktoren bei der Ätiologie, Symptomatik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen. Devereux lehnte sich mit seiner Methode an das Komplementaritätsprinzip der Physiker Werner Heisenberg und Niels Bohr an.
So gelang es Devereux durch seine psychoanalytische Methode und der Vorgehensweise, hinreichende Aussagen und Interpretationen der menschlichen Verhaltensweisen speziell im Falle von Krankheit zu gewinnen.
Georges Devereux gilt als herausragender Ethnologe und Psychoanalytiker. 1982 verstarb er in Paris.
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