True Story

Road 47 – Das Minenkommando – portugiesisch-italienisch-brasilianisches Kriegsdrama aus dem Jahr 2013.

Road 47 - Das Minenkommando

Der Film beruht auf wahren Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs. Brasilien war Verbündeter der Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich.
Etwa 25.000 brasilianische Soldaten kämpften an der Seite der Alliierten gegen die Deutschen. Somit war es eine Kriegserklärung an Deutschland. Brasilien war nun aktiv am Kriegsgeschehen an der italienischen Front beteiligt. 25.700 Männer und Frauen zählten zu dem Truppenverband aus Angehörigen des Heeres und der Luftstreitkräfte, genannt Força Expedicionária Brasileira, das brasilianische Expeditionskorps.
Brasilien war das einzige südamerikanische Land das Bodentruppen schickte. Ihr Truppenabzeichen war eine rauchende Schlange, deshalb nannte man sie auch die rauchenden Kobras.

Das die Südamerikaner gegen Hitler kämpften ist heute den wenigsten bekannt. Während sie 1944 noch gegen Hitler kämpften, waren sie 1945 bereit, dem berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele Zuflucht zu gewähren. Die Brasilianer hielten es anfangs für abwegig gegen Deutschland Krieg zu führen. Als der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war, versuchte sich Staatspräsident Getúlio Vargas neutral zu verhalten. Angesichts massivem politischen Drucks und verlockender Hilfsangebote machte er den USA schrittweise Konzessionen. Man gewährte den Amerikanern, speziell der US-Kriegsmarine, die Nutzungsrechte für die Atlantikhäfen und dem Fliegergeschwader, sich im Nordosten des Landes zu stationieren.

Bislang weigerte sich Vargas eigene Truppen in den Krieg zu schicken. Das er seine Meinung später änderte, daran waren die Deutschen selbst schuld. Deutsche U-Boote hatten im ersten Halbjahr 1942, 13 brasilianische Frachtschiffe versenkt. Dies war der Auslöser das sich das Dritte Reich und Brasilien im Kriegszustand befanden.
Am 2. Juli 1944 landeten die ersten Einheiten der Brasilianer im süditalienischen Neapel. Die „Rauchenden Kobras“ feierten im September 1944 nördlich der Stadt Lucca in der Toscana, im Tal des Flusses Serchio, ihren ersten Sieg. Nach zwei Tagen Kampf gelang es ihnen die Stadt Massarosa zu erobern. Jedoch folgte nun eine weitaus schwerere Aufgabe.

Der legendäre US-General Mark Clark, Kommandeur der 5. US-Armee und Befehlshaber der Italien-Invasion, ordnete an, das die brasilianischen Soldaten helfen sollen, die Wehrmacht aus der Gotenstellung zu vertreiben. Nördlich dieser Linie standen deutsche Truppen, während man nun versuchte diese Stellungen zu durchbrechen. Hier galt es Minenfelder, Panzergräben, Artilleriestellungen und MG-Stellungen zu überwinden. Hinzu kamen für die sonnengewöhnten Südamerikaner die harrschen Bedingungen eines norditalienischen Winters, Schnee und Eiseskälte.

Es gelang zwar die ersten Linien der Deutschen zu durchbrechen, jedoch mangelte es an Nachschub von Truppen und den so dringend benötigten Lebensmitteln. So war man gezwungen den Winter abzuwarten. Während die Brasilianer mit der Kälte zu kämpfen hatten, verteilten die Deutschen Flugblätter und bemühten sich um ihren Radiosender den man täglich in portugiesischer Sprache sendete. Eine Art Einschüchterung und psychologischer Kriegsführung. Anfang 1945 gelang es den Alliierten wichtige Stellungen der Deutschen einzunehmen.

Einen besonderen Erfolg gelang den brasilianischen Soldaten. Im April 1945 ergaben sich Teile der 90. Panzergrenadierdivision und die komplette 148. Infanteriedivision, sowie Soldaten der italienischen Einheiten. 20.000 Soldaten, 900 Offiziere und 2 Generäle gingen somit in brasilianische Kriegsgefangenschaft. Sie hatten es bewusst vorgezogen sich von den Südamerikanern gefangen nehmen zu lassen.

Am 2. Mai 1945 kam es zur Kapitulation der Wehrmacht in Italien. Noch am selben Tag zogen die Südamerikaner in Turin ein. Mehr als 450 Brasilianer sind im Kampf gefallen, um Europa von den Nazis zu befreien. Dieser Krieg hatte die Brasilianer und ihre Art des Denkens beeinflusst. Man diskutierte ob es diese Mühe wert war. „Wie können wir für Demokratie kämpfen, wenn wir diese selbst nicht haben, wenn wir wieder zuhause sind.“