True Story

3096 Tage – deutsches Drama, Biografie aus dem Jahr 2013.

3096 Tage

Der Film basiert auf der Autobiographie von Natascha Kampusch. Die Österreicherin wurde entführt und acht Jahre lang gefangen gehalten.

Am 2. März 1998 war es zu dieser Entführung gekommen. Sie ist damals 10 Jahre alt und auf dem Weg zur Schule als sie von dem arbeitslosen Nachrichtentechniker Wolfgang Priklopil in einen weißen Lieferwagen gezerrt wird. Ihr Entführer will kein Lösegeld, er will das Mädchen besitzen.
Unter seinem Haus, in einer bürgerlichen Wohnsiedlung der niederösterreichischen Gemeinde Strasshof an der Nordbahn, hat Priklopil ein geheimes Verlies ausgehoben, um sie dort einzusperren.

Für die nächsten achteinhalb Jahre werden die 2 mal 3 Meter zu Nataschas karger Gefängniszelle. Am 23. August 2006 gelang ihr die Flucht. Es gab massive Kritik an den Ermittlungen der Sicherheitsbehörden.
Als Natascha Kampusch entführt wurde, war man davon ausgegangen das sie von zu Hause weggelaufen sei, da es zuvor zu einem Streit mit ihrer Mutter gekommen war. Hinweise von Anwohnern deuteten jedoch auf eine Entführung hin.

Der Polizei war bekannt das es sich bei dem Fahrzeug um einen weißen Kleinbus gehandelt hatte. Somit wurden mehr als 1000 Besitzer solcher Fahrzeuge kontrolliert. Darunter auch der Entführer selbst. Dieser gab an den Kleinbus für Bauarbeiten zu nutzen und somit gab es keinen weiteren Verdacht.
Am 14. Mai 1998 hatte ein Polizist auf Priklopil als möglichen Täter hingewiesen. Seine Aussage bezog sich dabei auf diesen besagten Lieferwagen, der Marke Mercedes, mit getönten Scheiben. Zudem war bekannt das Priklopil Kontaktprobleme und mit seiner Umwelt extreme Schwierigkeiten habe, was ihn zu einem Eigenbrötler machte.

Da man den Entführer bereits überprüft hatte, wurde diese Spur nicht weiter verfolgt.
Natascha Kampusch war von nun an gefangen in diesem kleinen Raum, schalldicht gebaut und so gut versteckt das man ihn selbst bei einer Hausdurchsuchung nicht gefunden hätte. Es gab ein Bett, einen Schreibtisch, Regale, eine Spüle, ein WC und einen kleinen Fernseher.
Nach ihren Aussagen sei sie das erste halbe Jahr dort permanent verblieben. Später durfte sie in das Haus, unter anderem zum Duschen, wenn Priklopil allein war. Nach einigen Jahren nahm er sie für gelegentliche Einkäufe und Spaziergänge mit. Sogar ein Skiausflug wurde von ihnen unternommen. Er hatte ihr gedroht sollte sie jemanden kontaktieren.

Laut ihren späteren Angaben wurde sie körperlich misshandelt, in Form von Schlägen und Tritten. Es kam zu Demütigungen, wie dem Schneiden der Haare, sie musste putzen, kochen und ihm bei Renovierungsarbeiten helfen.
Ihr wurde vorgeworfen das sie die Chancen zur Flucht nicht ergriffen habe. „Da war ein jahrelanger Druck, wie ein inneres Gefängnis, und er hat es mir unmöglich gemacht zu fliehen. Das war Angst.“
Nach ihrer Flucht stellte man trotz der langjährigen Isolation eine hohe Intelligenz und Sprachgewandheit fest.

Als Priklopil bemerkt hatte das sie geflohen ist, suchte er nach ihr. Noch am selben Tag nahm er sich das Leben, er warf sich vor einen Zug der Wiener S-Bahn.
Weltweit wurden die Medien auf diese Geschichte aufmerksam. Die Behörden hätten viel früher eingreifen können. Der Eindruck wurde bekräftigt, da die sachdienlichen Ermittlungsansätze nicht vollständig ausgeschöpft wurden. Es folgten mehrere Untersuchungsausschüsse, es kam zu Vorwürfen und zum Suizid des Polizei-Chefermittlers, wobei auch erwähnt wird, man habe diesen ermordet.