Der Film beruht auf dem Fall Bruno Lüdke, der zu unrecht beschuldigt wurde Morde begangen zu haben, die er selbst gestand, diese Morde aber nie begangen hat. Im Jahr 1943 begann die bis dahin und bis heute größte Mordermittlungsaktion in Deutschland.
In Berlin, im Köpenicker Stadtwald, findet man im Januar 1943 die Leiche der 51-jährigen Witwe Frieda Rösner. Sie wurde mit einem Schal erwürgt und ist anschließend missbraucht worden. Die unterbesetzte Polizei bildet eine Sonderkommission und untersucht den Tatort. Verdächtigt wird Bruno Lüdke, er soll die Frau getötet haben, da er sich oft in diesem Wald aufhielt um Leute zu erschrecken.
Bruno Lüdke wurde am 3. April 1908 in Köpenick geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und hatte die Hilfsschule besucht. Seine Mutter Emma betrieb eine Wäscherei. Bruno galt als Außenseiter und war vorbestraft, da er einige kleinere Diebstähle begangen hatte. 1939 erklärte ihn das Erbgesundheitsgericht für unzurechnungsfähig. Zudem wurde die Zwangssterilisation angeordnet. Viele nannten ihn einfach nur den „doofen Bruno“, aufgrund seiner geistigen Behinderung. Angst musste vor ihm niemand haben, er galt als gutmütig und harmlos. Er arbeitete als Hilfsarbeiter in einer Gärtnerei und transportierte mit seinem Pferd und Wagen allerlei Dinge.
Als die Leiche von Frieda Rösner gefunden wurde, kommt Bruno Lüdke in Untersuchungshaft. Er legt ein Geständnis ab, widersprach sich jedoch einige Male. Für die Ermittler ist es beschlossene Sache; Bruno Lüdke ist der Mörder. Da sich der geistig zurückgebliebene auch oft im Wald aufgehalten hatte. Der 35-Jährige steht unter dringendem Tatverdacht, so der Ermittler Heinrich Franz. Während des Verhörs gesteht er, 20 weitere Morde begangen zu haben. In den viermonatigen Untersuchungen gestand er nochmals über 30 Morde, überwiegend an Frauen, im Zeitraum zwischen 1924 und 1943, an etwa 40 verschiedenen Tatorten verübt zu haben.
1943 hatte die Hamburger Polizei eine Reihe von diesen Geständnissen, die den Norddeutschen Raum betrafen, widerlegt. Polizei und Gestapo verhinderten einen Widerruf der Geständnisse, da Goebbels und Himmler bereits vom Erfolg der Ergreifung des Täters berichtet hatten. Bruno Lüdke wurde nach Wien gebracht. Hier wird er untersucht, Ärzte bezeichneten ihn als „wahre Fundgrube“ und für die Nazis war er ein Beispiel für minderwertiges Leben. Man ließ ihn einfach verschwinden. Eine öffentliche Hinrichtung hätte zu viel Aufsehen erregt und man wollte Ermittlungsfehler vertuschen. In Wien starb er im April 1944 auf unerklärte Weise.
Für die Nazis war er ein Massenmörder der 53 Morde begangen haben soll. Die Kopplung einer intellektuellen Unterentwicklung mit Kriminalität, sexueller Gewalt und Perversion passte genau in die nazistische Ideologie vom entarteten Leben. Mehrere ungeklärte Morde hatte man ihm zugeschrieben. Kommissar Heinrich Franz brauchte nur ein Geständnis. Bruno gesteht Mord für Mord, nachdem man auch einige der Tatorte besucht hatte.
Für Bruno Lüdke bedeutete dies Anerkennung, doch er weiß nicht das er sich um Kopf und Kragen redet. Er gesteht Morde in Leipzig, Gotha, Weimar, Breslau, München und vieler anderer Orte. Niemand stellt ihm die Frage wie er als geistig behinderter Kutscher dort hingekommen ist.
1994 interessierte sich der holländische Kriminalist Jan Blaauw für die Untersuchungsakten, die er analysiert und zu dem Ergebnis kommt, dass Bruno Lüdke in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Kommissar Franz geraten war, was dieser ausnutzte um noch mehr Geständnisse zu entlocken.
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