True Story

Chattahoochee – amerikanisches Drama, Biografie aus dem Jahr 1989.

Chattahoochee

Das Drama beruht auf einer wahren Begebenheit, den Erfahrungen von Chris Calhoun, dieser später den Drehbuchautor James Hicks traf und ihm seine Geschichte erzählte.

Chris Calhoun wurde 1934 in Opa-locka, Florida, geboren. Er ist 19 Jahre alt, als er im Koreakrieg kämpfte. Es ist das Jahr 1952, ein elend heißer koreanischer Sommer als es zu einem Gefecht kommt, er schießt mit tödlicher Genauigkeit und wirft Handgranaten auf feindliche Stellungen. Er hält durch bis diese Mission abgeschlossen ist. Der Koreakrieg fand am 27. Juli 1953 sein Ende. Chris Calhoun ist ein Kriegsheld mit mehreren Auszeichnungen, fünf Medaillen, darunter den Bronze Star und dem Purple Heart. Er kehrt in seine Heimat Opa-locka, einer Stadt im Miami Dade County, zurück.

1956 am Valentinstag kommt ihm der Gedanke, das dies ein guter Tag zum sterben sei. Er sitzt allein in seinem Wohnzimmer, denkt nach, über den Krieg, der ihm seelische Narben hinterlassen hat. Ihn plagt eine innere Unruhe und der Suizidgedanke. In letzter Zeit war es immer häufiger zu belanglosen Streitigkeiten mit den Nachbarn gekommen. Er glaubte sie beobachten ihn, dabei haben sie ihn immer beobachtet.

Nichts ist schrecklicher als Krieg, sagt sich der dekorierte Kriegsveteran. Er möchte sterben, aber wenn er sich selbst tötet, bekommt seine Familie kein Geld von der Versicherung. Er ist verzweifelt und weiß nicht was er tun soll. Nachdem er sich eine Waffe gegriffen hat, läuft er auf die Veranda, schreit und schießt wild um sich. Zwei seiner Nachbarn werden dabei verletzt. Als die Polizei eintraf, ging er zurück ins Haus, hielt sich die Waffe vor die Brust und drückte ab. Er überlebte, litt aber immer noch unter einem posttraumatischen Stresssyndrom.

Da er als psychisch labil galt, verwies man ihn in das Florida State Hospital in Chattahoochee. Hier herrschten unmenschliche Bedingungen. Man glaubte hier seine seelischen Wunden heilen zu können. Er war erschüttert was er hier in dieser Nervenheilanstalt vorfand. Wenige Tage nach seiner Ankunft versuchte man ihn zum Sex zu zwingen. Bald darauf folgten Elektroschockbehandlungen. Da er sich gegen einige Dinge wehrte, verlegte man ihn auf die Station mit maximalsten Sicherheitsvorkehrungen. Hier lebte er unter Mördern und Vergewaltigern.

Viele der Patienten erhielten mehr Strafen als medizinische Fürsorge. Als Bestrafung wurde man zum Beispiel gezwungen ruhig auf einer Bank zu sitzen, dies von 7.00 bis 17.00 Uhr, das heißt, man durfte sich nicht bewegen und nicht reden.

Chris Calhoun half anderen Patienten, ihre Kleidung zu wechseln, wenn diese duschen wollten, oder beim Gang auf die Toilette. Einige der Insassen waren übersät mit blauen Flecken, die von Schlägen der Betreuer stammten. Er schrieb einen Brief an seine Schwester und berichtete über diese Zustände. Sie ermutigte ihn alles zu dokumentieren. Sie schrieb einen Brief an den Gouverneur.

Aufgrund des Aufenthalts in Chattahoochee scheiterte auch seine Ehe. Er hatte versucht zu fliehen, was ihm auch gelungen war, doch er kehrte in diese Anstalt zurück. Damit wollte er seine Zurechnungsfähigkeit beweisen. Für seinen Ausbruch wurde er bestraft. Während er weitere Briefe an seine Schwester schrieb, starben 7 Insassen. Seine Briefe, die seine Schwester weiterleitete, liefen alle ins Leere, bis einer es zu Martin Waldron von der Tageszeitung The Tampa Tribune schaffte. Dieser zeigte Interesse, untersuchte die Vorwürfe und verfasste einige Artikel. Folglich wurde man nun auf diese Missbrauchsfälle aufmerksam. Gouverneur Farris Bryant ordnete eine Untersuchung an.

Untersuchungen belegen die harten Strafen und die lange Zeit in Isolation. So wurde der Mangel an angemessenen medizinischen Behandlungen aufgedeckt. Man sprach vom Schicksal der „verlorenen Seelen“ – Patienten die nun ihr Recht durchgesetzt hatten, aber es keine Familienangehörige gab die sie hätten aufnehmen können. Die Patienten kamen in die Obhut des Staates. Auch Chris Calhoun wurde nach 6 Jahren entlassen, der versprach seine Geschichte und die aller Patienten zu veröffentlichen, was ihnen in Chattahoochee widerfahren ist. Auch für jene, die hier auf dem Friedhof des Hospitals begraben sind.