True Story

Nora – Die leidenschaftliche Liebe von James Joyce – irisch-britisches Drama, Biografie aus dem Jahr 2000.

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Der Film basiert auf dem Leben des irischen Schriftstellers James Joyce und seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau Nora Barnacle. James Joyce (1882-1941) war irischer Schriftsteller und Dichter. Ein einflussreicher Autor der literarischen Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine bekanntesten Werke sind die Romane Finnegans Wake und Ulysses.

James Augustine Aloysius Joyce wurde am 2. Februar 1882 in Rathgar, nahe Dublin, geboren. Er war der älteste von zehn überlebenden Kindern, zwei seiner Geschwister waren an Typhus gestorben. Da er in jungen Jahren von einem Hund gebissen wurde, entwickelte sich eine Furcht vor Hunden, die ihn sein ganzes Leben begleitete. Zudem hatte er Angst vor Gewitter. James Joyce besuchte mehrere Schulen diese von Jesuiten geführt wurden. Aus Geldnot konnte sein Vater das Schulgeld nicht zahlen und musste die Schule verlassen. Er lernte zu Hause und fand später wieder zur Schule, die ebenfalls von den Jesuiten betrieben wurden. Sie stellten die Bedingung das er sich ihrem Orden anschließen solle, was er mit seinen inzwischen 16 Jahren ablehnte, beziehungsweise lehnte er den Katholizismus generell ab.

Aufgrund der Alkoholsucht seines Vaters rutschte die Familie immer mehr in die Armut ab. Dennoch gelang es James Joyce, Englisch, Französisch und Italienisch zu studieren. Während seiner Zeit an der Universität verfasste er mehrere Artikel und einige Theaterstücke. Ihn zog es nach Paris, unter dem Vorwand dort Medizin studieren zu wollen, da seine Familie ihm das finanzierte, was der der Familie äußerst schwer fiel. Das Geld jedoch benötigte er für seinen genüsslichen Lebensstil. Als seine Mutter erkrankte, kehrte er nach Dublin zurück.

1904 lernt er Nora Barnacle (1884-1951) kennen. Noch im selben Jahr reisten sie gemeinsam über Paris, Zürich und Triest nach Pula, Kroatien. Danach ging es wieder zurück nach Triest, Rom und wieder Triest, wo sie in verschiedenen heruntergekommenen Pensionen und Wohnungen lebten. Nora war sehr sprachbegabt, so dass sie sich die verschiedenen Sprachen und Dialekte aneignete.

1905 kam Sohn Giorgio und 1907 Tochter Lucia zur Welt. Ein Jahr darauf, nach einer Fehlgeburt, verschlechterte sich die Beziehung zu James Joyce. Nora schrieb einen Brief an ihre Schwester, in dem sie seine Alkoholsucht, den verschwenderischen Lebensstil und seine Eifersuchtsszenen beklagt. 1909 kam es zu einer Trennung.

James Joyce reist nach Dublin und ließ Nora in Triest zurück. Zwischen den beiden kommt es zu einem obszönen Briefwechsel, dieser in die Literaturgeschichte einging, bekannt als „Dirty Letters“. James sah in Nora die Heilige und zugleich die Hure. 1910 kehrte er zu seiner Frau zurück. Da er keinen Verleger gefunden hatte, arbeitete er als Sprachlehrer. Nora hingegen musste durch Waschen und Bügeln den Unterhalt der Familie beisteuern.

Es kam häufig zum Streit. Sie glaubte an seinen Durchbruch als Schriftsteller. Als er dabei war sein Manuskript Stephen Hero ins Feuer zu werfen, war die es um es vor den Flammen zu bewahren. James Joyce erkrankte an einem Augenleiden, das zahlreiche Behandlungen notwendig machte. Nach dem der Erste Weltkrieg sein Ende gefunden hatte, kehrten Nora und James aus dem Schweizer Exil nach Triest zurück. 1920 gingen beide nach Paris wo sie bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in verschiedenen Hotels und Wohnungen lebten.

Nora verließ ihren Mann um mit den Kindern nach Irland zurückzukehren. Er versuchte verzweifelt sie davon abzuhalten. Da in Irland der Bürgerkrieg tobte, kehrte sie wieder zu ihm zurück. 1935 musste Tochter Lucia in einer Psychiatrie untergebracht werden, sie litt an einer Geisteskrankheit, woran sie schon als Kind kränkelte. James war inzwischen fast erblindet. 1940 emigrierte das Paar, gemeinsam mit ihrem Sohn und Enkel nach Zürich. James Joyce starb 1941. Nora blieb in Zürich bis zu ihrem Tod 1951.