True Story

Spiel um Zeit – Das Mädchenorchester in Auschwitz (Playing for Time) – amerikanisches Drama aus dem Jahr 1980.

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Das Drama beruht auf dem autobiografischen Roman „Das Mädchenorchester in Auschwitz“ der Autorin Fania Fenelon (1922-1983).

Fania Fenelon wurde am 2. September 1922 als Fania Goldstein in Paris geboren. Ihr Vater, der Ingenieur Jules Goldstein und ihre Mutter Maria Davidovna Bernstein waren aus der russischen Stadt Rostow am Don nach Paris gezogen. In Paris besuchte sie die Musikschule Conservatoire de Paris, wo sie von Germaine Martinelli unterrichtet wurde. Ihre beiden Brüder Leonid und Michael haben den Krieg ebenfalls überlebt. Ihre Ehe mit dem Schweizer Sportler Silvio Perla, einem Läufer über 5000 Meter, endete mit einer Scheidung.

Während des Zweiten Weltkriegs unterstützte sie den Widerstand gegen die Nazis, bis zu ihrer Verhaftung und Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau. Hier wurde sie Mitglied des Mädchenorchesters von Auschwitz, einem Häftlingsorchester das auf Befehl der SS von der polnischen Musiklehrerin Zofia Czajkowska im Juni 1943 zusammengestellt wurde. Leiterin dieses Orchesters war die österreichische Violinistin Alma Rose (1906-1944). Auch sie wurde verhaftet und nach Auschwitz deportiert.

Für die Musikerinnen wurde eine Baracke hergerichtet. Oberaufseherin war die berüchtigte Maria Mandl, die Musik liebte aber auch als sehr brutal galt. Maria Mandl wurde am 24. Januar 1948 als Kriegsverbrecherin gehängt, da sie für die Ermordung Tausender weiblicher KZ-Häftlinge verantwortlich gewesen ist. Sie war es auch die ihre Musikerinnen prügelte und zu Höchstleistungen antrieb. Das bewahrte die Frauen vor der Gaskammer.

Lagerkommandant Josef Kramer war ebenfalls ein Befürworter dieses Orchesters. Hin und wieder kam es auch zu Privatkonzerten, darunter Josef Mengele, vor dem die Frauen spielen mussten. Viele der Frauen waren keine Musikerinnen und mussten dies erst erlernen. Sie spielten für die SS und anderer Häftlinge. 17 Stunden am Tag wurde geprobt.

Fania Fenelon; „Manchmal machten wir Musik in dem Block, wo Frauen inhaftiert waren. Es war grausam. Morgens spielten wir im Block, wir wussten, dass die Frauen nachmittags vergast wurden. Die Frauen haben das alles gewusst.“

Lagerkommandant Kramer liefen die Tränen als sie das Stück „Träumerei“ von Schuhmann spielten. Dabei hat er 24.000 Menschen in den Tod getrieben. Andere Lagerinsassen konnten nicht verstehen das sie musizieren, ihnen blieb keine andere Wahl. Einige waren böse auf die Musikerinnen, denn sie hatten eine warme Baracke, bessere Kleidung und durften täglich duschen.

Alma Rose starb am 4. April 1944 durch eine Vergiftung. Möglich das sie vergiftet wurde, es heißt eine Deutsche wäre eifersüchtig auf sie gewesen. Fania Fenelon wurde nach Bergen-Belsen verlegt, wo sie 1945 befreit wurde. Sie wurde später zu einer bekannten Chansonsängerin und lebte kurze Zeit in Ost-Berlin. Nach dem Tod ihres Lebensgefährten kehrte sie nach Frankreich zurück und lehrte auch an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig. Von 1973 bis 1975 schrieb sie ihr Buch. Sie verstarb am 19. Dezember 1983.