True Story

Aus einem deutschen Leben – deutsches Drama, Biografie aus dem Jahr 1977.

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Das Drehbuch zum Film beruht auf dem Buch „Der Tod ist mein Beruf“, im französischen Original „La mort est mon métier“, des französischen Schriftstellers Robert Merle. Der biografische Roman beschreibt das Leben von SS-Obersturmbannführer Rudolf Höß. Buch sowie der Film basieren auf Verhörprotokollen während des Prozesses gegen Rudolf Höß, zudem auf dessen autobiografischen Aufzeichnungen, diese er während seiner Haft verfasst hatte; „Kommandant in Auschwitz: Autobiografische Aufzeichnungen des Rudolf Höß“.    

Rudolf Franz Ferdinand Höß (1900-1947) war von Mai 1940 bis November 1943 Kommandant des Konzentrationslagers Auschwitz. 1940 wurde Rudolf Höß damit beauftragt das Lager Auschwitz auszubauen. Dreieinhalb Jahre war er hier Lagerkommandant. Er wurde verurteilt und als Kriegsverbrecher 1947 hingerichtet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Höß unter falschem Namen, Franz Lang, untergetaucht. 1946 wurde seine wahre Identität bemerkt und er konnte verhaftet werden.

Rudolf Höß wird am 25. November 1900 als Sohn eines Kaufmanns in Baden-Baden geboren. Sein Vater ist strenggläubiger Katholik und wünscht das sein Sohn Priester wird. Als sein Vater 1915 stirbt, meldet er sich freiwillig zur Armee während des Ersten Weltkriegs. Mit 17 Jahren hat er den Rang eines Unteroffiziers und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. 1919 schließt Höß sich der Sturmabteilung Roßbach an und nimmt an deren Kämpfen teil. Er ist auch am Parchimer Fememord, bei dem der Lehrer und Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitspartei, Walter Kadow, 1923 ermordet wurde, beteiligt. Hierfür wird er zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch wegen einer Amnestie vorzeitig entlassen.

Nach dem Krieg schlägt er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. 1922 tritt Höß der NSDAP bei. 1929 heiratet er Hedwig Hensel und aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor. Es ist die Zeit in der er zum ersten Mal Heinrich Himmler begegnet. Himmler bewegte ihn im Jahr 1933 der SS beizutreten. Er ist fasziniert von seiner Gründlichkeit und seinem Organisationstalent, aber auch seine Unterwürfigkeit nutzte Himmler für seine Zwecke. Ab 1936 wird Höß im KZ Dachau eingesetzt. Zwei Jahre darauf kommt es zu einer Versetzung in das KZ Sachsenhausen, wo er dem Lagerkommandanten zur Seite stand.

1940 wird Rudolf Höß selbst Lagerkommandant im KZ Auschwitz. Der mittlerweile 39-jährige SS-Hauptsturmführer Höß erhält den Auftrag im besetzten Polen ein Konzentrationslager aufzubauen. Nicht weit vom Lager bewohnt er mit seiner Frau und den Kindern eine Villa.

In Auschwitz und den Außenlagern sterben über eine Million Menschen. Als die russische Armee einmarschiert ist die SS längst geflohen. Auch Rudolf Höß war geflohen und untergetaucht. 1946 wird er in der Nähe von Flensburg aufgespürt. Es kommt zum Prozess und zu einer Verurteilung. Während seiner Haft schrieb er seine Eindrücke als Lagerkommandant in Auschwitz auf.

Seine Aufzeichnungen beschreiben den brutalen Umgang mit den Häftlingen, die Hygiene- und Versorgungslage und die systematische Ermordung der Kriegsgefangenen. Er bekennt sich nur auf Befehl und vor allem pflichtbewusst gehandelt zu haben. Rudolf Höß wird nach Polen ausgeliefert, wo er am 16. April 1947 in Auschwitz erhängt wurde.