True Story

Sternstunde ihres Lebens – deutsches Drama aus dem Jahr 2014.

Sternstunde ihres Lebens

 

Thematisiert wird die Geschichte der SPD-Politikerin Elisabeth Selbert (1896-1986) und ihrer Initiative für die Gleichberechtigung, „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, woraus der Artikel 3 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland in der Verfassung verankert wurde.

Elisabeth Selbert war neben der SPD-Politikerin Friederike Nadig (1897-1970), der CDU-Politikerin Helene Weber (1881-1962) und der SPD-Politikerin Helene Wessel (1898-1969) eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“. Die vier Frauen haben neben 61 Männern des Parlamentarischen Rates im Jahr 1948 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland erstellt.

Elisabeth Selbert wurde am 22. September 1896 als Martha Elisabeth Rohde in Kassel geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule ist sie ab 1913 als Auslandskorrespondentin tätig. Ab 1914, dem Beginn des Ersten Weltkriegs, arbeitet sie bei der Reichspost im mittleren Telegrafendienst. Während der Novemberrevolution 1918 lernt sie den gelernten Buchdrucker, Politiker und Beamten Adam Selbert (1893-1965) kennen. Ende 1918 tritt Elisabeth Selbert in die SPD ein. Das Paar heiratet 1920 und bekommt die beiden Söhne Gerhart und Herbert. Ihr Ehemann war aktiver Sozialdemokrat.

Nach der Geburt ihrer beiden Söhne macht sie 1926 ihr Abitur und studiert anschließend Rechtswissenschaften in Marburg und Göttingen. Danach ist sie als Rechtsanwältin in ihrer Heimatstadt Kassel tätig. Während des Zweiten Weltkriegs zieht sie 1944 nach Melsungen. Nach dem Krieg ist sie wieder als Juristin in Kassel tätig. 1946 wird Elisabeth Selbert für die SPD in die Verfassungsberatende Landesversammlung gewählt und 1948 in den Parlamentarischen Rat, zusammen mit den drei weiteren Frauen, die einen politischen Neuanfang einleiteten und das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ausarbeiteten.

Ihr war es gelungen sich mit ihrem Grundsatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durchzusetzen. Sie machte in der Politik Karriere, wie es sich ihr Ehemann für sie gewünscht hatte. Ende der 1950er Jahre zieht sie sich aus der Politik zurück und arbeitet wieder als Rechtsanwältin. Ihr Ehemann wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er starb am 17. Mai 1965. Elisabeth Selbert verstarb am 9. Juni 1986 in Kassel.