Als Vorlage für den Film diente eine Geschichte von Henry James (1843-1916), die der Autor in seiner 1898 erschienenen Horror-Novelle „The Turn of the Screw“, beschreibt. Der Autor fand großes Interesse an Geistergeschichten. Er sammelte Berichte von Betroffenen und nahm selbst an Tagungen der Society for Psychical Research teil. Einige der Geisterbeschreibungen in „The Turn of the Screw“ weisen starke Ähnlichkeiten zu Augenzeugenberichten seiner Zeit auf. Bereits 1950 entstand das Bühnenstück „The Innocents“ von William Archibald.
Henry James wurde auf eine Geschichte aufmerksam, die ihm der Erzbischof von Canterbury, Edward White Benson (1829-1896), erzählte. Er berichtete über einen wahren Vorfall auf dem Anwesen Hinton Ampner, einem Herrenhaus in der Nähe von Alresford, Hampshire, England. Im Jahr 1771 war eine Frau namens Mary Ricketts aus diesem Haus gezogen, nachdem sie Erscheinungen eines Mannes und einer Frau wahrgenommen hatte. Tag und Nacht sollen diese Erscheinungen durch die Fenster gestarrt haben. Zudem beugten sich diese Gestalten über die Betten. Mary Ricketts witterte Gefahr, besonders für ihre Kinder.
Das alte Tudor-Haus erlangte im 18. Jahrhundert große Aufmerksamkeit, nachdem man dort laute Geräusche, die einem Poltergeist zugeschrieben wurden, wahrgenommen hatte und somit als unbewohnbar galt. Mary Ricketts die in diesem Haus wohnte, berichtete über ihre Erfahrungen. Das Haus wurde 1793 abgerissen. Man erbaute ein neues Haus, dies um etwa 50 Meter versetzt. Der britische Psychologe und Autor Harry Price (1881-1948) schrieb in seinem Buch „Poltergeist over England“, das 1945 erschienen ist, ausführlich über diesen Vorfall. Trevor Henry Hall (1910-1991) glaubte diese Geschichte jedoch nicht. Er war Autor und Skeptiker paranormaler Phänomene und meinte, dass die Geräusche natürlichen Ursprungs seien, seismische Aktivitäten und eventuell das Grundwasser.
Die Geister von Hinton Ampner
Mary Ricketts berichtete über Schritte, zuschlagende Türen, ein düsteres Stöhnen und das Erscheinen eines Mannes in dunkler Kleidung. Die Familie Ricketts war 1765 in dieses Herrenhaus Tudor, auf dem Anwesen Hinton Ampner, gezogen. Lady Stawell hatte dieses Anwesen vermietet. Bald darauf begannen die Geräusche, ihr Ehemann glaubte zunächst das die Bediensteten dafür verantwortlich seien. Man ging der Sache auf den Grund, doch alles schien in Ordnung zu sein. Schlösser wurden ausgetauscht, da man befürchtete eine Fremder könne sich Zutritt verschaffen.
Doch die Geräusche waren noch immer zu hören. Selbst Bedienstete berichteten, einen Mann in dunkler Gestalt gesehen zu haben. Auch das Küchenpersonal habe die Erscheinung einer Frau wahrgenommen. 1769 musste der Hausherr seine Familie verlassen, da er sich um seinen Besitz in Jamaika kümmern wollte. Seine Frau blieb mit den Kindern und den Bediensteten allein zurück. Man hörte nun wieder Schritte, Mary Ricketts sprang aus dem Bett und ging an das angrenzende Kinderzimmer, um mit dem Kindermädchen nach der Ursache zu suchen.
Auch in anderen Zimmern nahm man Geräusche wahr. Die Störungen schienen unerträglich, Geräusche mit ungeheurer Kraft. In Abwesenheit ihres Mannes wandte sich Mary Ricketts an ihren Bruder, dieser gemeinsam mit einem Freund des Hauses Wache hielt. Auch sie hörten Geräusche von zuschlagenden Türen, Schritten und ein schreckliches Stöhnen. Ihr Bruder forderte sie auf das Haus zu verlassen. 1771 zog die Familie aus diesem Haus. Auch jetzt waren die Geräusche im Haus zu hören, man konnte sich dies nicht erklären.
Als das Haus 1793 abgerissen wurde, entdeckte man eine Kiste. In dieser Holzkiste befand sich ein kleiner Schädel. Lord Stawell und seine Schwägerin Honoria hatten eine Affäre. Sie wurde schwanger und sie begruben das ungewollte Kind unter dem Boden. Man glaubte nun, Lord Stawell und Honoria seien als Geister erschienen und für diesen Spuk verantwortlich.
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