True Story

Ray & Liz – britisches Drama aus dem Jahr 2018.

Ray & Liz

Ray & Liz ein Spielfilmdebüt des Regisseurs Richard Billingham, in dem er seine eigene Kindheit, das Leben und die Beziehung der Eltern beschreibt. Bereits 1996 veröffentlichte der Fotograf Richard Billingham sein Buch „Ray’s a Laugh“, mit einigen Fotos aus jener Zeit. Sein Buch ist eine Darstellung der Armut und der Entbehrung, in der er aufgewachsen ist.

Der Film konzentriert sich auf seine Eltern Ray und Liz, ihrer Beziehung und deren beiden Kinder Richard und sein jüngerer Bruder Jason. Richard Billinghams Film fand in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Europa hohe Anerkennung und wurde bei Filmfestivals mehrfach ausgezeichnet.

Richard Billingham wurde am 25. September 1970 in Birmingham geboren. Die Familie lebte in einer Wohnung im siebten Stock, einem Wohnblock in Cradley Heath, Black Country, westlich von Birmingham. Er absolvierte einen Kurs am Bournville College und arbeitete nebenbei jeden Abend in einem Supermarkt. Richard Billingham nimmt sich einen Kredit, um sich von dem Geld seine erste Kamera kaufen zu können. So entstanden seine ersten Bilder.

Später begann er damit das Familienleben, insbesondere seinen Vater, zu fotografieren. Seine Mutter war ein Jahr zuvor ausgezogen. Sein Vater schaute oft am Fenster, hörte Radio und trank reichlich Alkohol. Das Zimmer hatte er nur selten verlassen. Bald darauf kehrte die Mutter zurück, diesmal mit vielen Hunden und Katzen. Zu dieser Zeit besuchte Richard Billingham die Sunderland University und machte weiterhin Bilder des Familienlebens.

Ray hatte seinen Job als Maschinist verloren. Er wurde entlassen und die Fabrik geschlossen. Etwa 1980 zog die Familie in dieses Hochhaus. Ab und an fand man ihn in der Kneipe, wie viele andere auch. Später trank er auch noch zuhause seinen Alkohol. Zuvor wohnte die Familie in einem Reihenhaus. In ihrem neuem Heim, dem Hochhaus, war alles voller Dreck, man urinierte sogar in die Aufzüge. Richard Billingham mochte es nicht, hier aufwachsen zu müssen.

1998 drehte Richard Billingham sein erstes Video über seinen Vater. Seine zahlreichen Fotografien wurden in Galerien ausgestellt. Die Eltern verbrachten ihre Fernsehabende auf einem heruntergekommenen Sofa. Beide wurden auf Fotos festgehalten und tourten somit auf den Bildern um die Welt, ohne dabei Cradley Heath je verlassen zu haben. Sein Vater Ray kam 2003 in ein Altersheim. Liz besuchte ihren Ehemann zunächst täglich, dann einmal die Woche und zuletzt nur noch einmal im Monat. Sie starb im Alter von 56 Jahren an einem Blutgerinsel. Ray verstarb ein Jahr darauf im Alter von 74 Jahren.

Richard Billingham lebt heute in der Nähe von Swansea, Wales. Er ist Kunstdozent an der University of Gloucestershire und Tutor an der Middlesex University.