Jud Süß ist ein Vorbehaltsfilm, der nur mit Genehmigung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung gezeigt werden darf. Der Propagandafilm zeigt eine ideologisch verzerrte Version der Biografie der historischen Figur Joseph Süß Oppenheimer (1698-1738), dem Hoffaktor des Herzogs Karl Alexander von Württemberg (1684-1737). Der Film zählt zu den antisemitischen Werken und ist zugleich einer der übelsten Propagandafilme überhaupt. Die Nationalsozialisten missbrauchten diese Geschichte als subtile Propaganda.
Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer war Jude und ein Finanzgenie, der dem Herzog dessen Prunksucht ermöglichte. Nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1737 wurde Joseph Süß Oppenheimer von einer Bürgerwehr festgenommen und sein gesamtes Vermögen konfisziert. Oppenheimer wurde schließlich Opfer eines antijüdischen Justizmordes und am 4. Februar 1738 in Stuttgart hingerichtet. Der Leichnam wurde sechs Tage lang zur Schau gestellt.
Das Herzogtum Württemberg benötigte Geld, Kriege und eine aufwändige Hofhaltung trugen dazu bei. So wurde Oppenheimer als jüdischer Finanzmakler zum Finanzrat des Herzogs. Diese Finanzgeschäfte führten zu Spannungen zwischen dem Herzogtum und der protestantischen Bevölkerung. Als der Herzog starb, führte dies zu einer Intrige gegen Oppenheimer, der zahlreiche Neuerungen eingeführt hatte, erste Manufakturen und die erste Bank Württembergs gründete. Beamtenbezüge wurden besteuert und er verkaufte Handelsrechte.
Diese Finanzpolitik war nicht bei jedem willkommen. Bei vielen Beamten und einigen Bürgern entwickelte sich Neid und Hass, zudem kam es zu antijüdischen Anfeindungen. Joseph Süß Oppenheimer wollte daraufhin seinen Dienst quittieren, doch der Herzog ließ sein Finanzgenie nicht gehen.
Kategorien:True Story, Wahre Geschichte
Habe vor Jahren auf dem Flohmarkt „Deutsche Filmprogramme 1940-45“ gekauft. Bei den Filmen, die damals produziert wurden, stehen einem wirklich die Haare zu Berge.
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