True Story

Ein Mann wie Dynamit (10 to Midnight) – amerikanischer Thriller aus dem Jahr 1983.

Ein Mann wie Dynamit

Der Film basiert auf dem amerikanischen Serienmörder Richard Speck (1941-1991), bzw. gibt es gewisse Parallelen zu seinen Taten.

Richard Benjamin Speck, geboren 1941 in Kirkwood, Illinois, als siebtes von acht Kindern. Sein Vater arbeitete als Farmer und Holzfäller. Die Familie zog kurz nach Richards Geburt nach Monmouth, wo der Vater als Verpacker arbeitete. 1947 starb sein 53-jähriger Vater an einem Herzinfarkt. Seine Mutter, streng religiös und eine herrschende Person, lernte später einen Versicherungsvertreter kennen, der viel Alkohol trank und eine 25-jährige kriminelle Vergangenheit vorweisen konnte. Er war das glatte Gegenteil zu Richards richtigem Vater, der nie trank und stets hart arbeitete. Seine Mutter heiratete seinen Stiefvater und sie zogen nach Santo, Texas. Ein Jahr später zog die Familie nach Dallas, Texas, wo sie innerhalb von 12 Jahren in 10 verschiedenen Häusern, die allesamt in den ärmeren Stadtvierteln lagen, wohnten.

Richard verabscheute seinen ständig betrunkenen Stiefvater, dieser ihn bedrohte, beleidigte und beschimpfte. Dadurch verschlechterten sich auch Richards schulischen Leistungen. Die Schule musste er mit 16 Jahren abbrechen. Mit 12 trank er Alkohol und mit 15 war er fast täglich betrunken. Es kam zu Dutzenden Konflikten mit dem Gesetz, unter anderem auch wegen Hausfriedensbruch. 1960 bekam er einen Job in einer Getränkefabrik.

1962 heiratete er eine 16-Jährige die von ihm schwanger wurde. Sie zogen zu seiner Mutter, die sich von ihrem Mann getrennt hatte. 1963 verlor er seine Arbeit, er hatte den Gehaltsscheck eines Kollegen gefälscht und eingelöst. Er überfiel ein Lebensmittelgeschäft, konnte aber schnell verhaftet werden. 1965 wieder auf freiem Fuß, bedrohte er eine Frau mit einem Messer, somit wurde er erneut zu 16 Monaten verurteilt, von denen er wegen eines Formfehlers nur 6 Monate hinter Gittern verbrachte. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden. Bereits im Alter von 20 Jahren war Speck über vierzig Mal verhaftet worden. Auch mehrere Morde hatte er bereits begangen. So tötete er eine Kellnerin, die seine Annäherungsversuche nicht erwidert hatte. Eine 65-jährige Frau hatte er beraubt und ermordet. Er verletzte einen Mann mit einem Messer, überfiel wieder ein Lebensmittelladen wo er Zigaretten klaute und diese verkaufte.

Die Polizei konnte die Spur zurückverfolgen aber Speck tauchte unter und ging nach Chicago. Dort überfiel er in der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 1965, bewaffnet mit einem Messer, ein Schwesternwohnheim in South Deering. Laut eigener Aussage wollte er dort zunächst einen Raub begehen. Während dieser Tat beschloss Speck allerdings, die im Wohnheim anwesenden Schwesternschülerinnen zu ermorden, damit sie ihn nicht identifizieren konnten. Er fesselte die Frauen und schleppte sie in verschiedene Räume. Dort tötete er acht Schwesternschülerinnen. Die nach der Tat vor allem in amerikanischen Medien kursierende Geschichte, er hätte alle Opfer vergewaltigt, entspricht nicht der Wahrheit. In einem Gespräch mit dem amerikanischen Profiler John Douglas erklärte Speck, dass er nur das letzte Opfer vergewaltigt habe.

Während er die Frauen nach und nach aus dem Raum zerrte, verlor er die Übersicht. So versteckte sich eine von ihnen unter einem Bett und wurde vom Täter schlicht vergessen. Nach dieser Bluttat verließ Speck das Wohnheim. Die Überlebende alarmierte die Polizei und konnte ein genaue Beschreibung des Täters geben. Sie sagte den Beamten der Täter habe eine Tätowierung, diese sie genau beschreiben konnte, auf dem linken Arm. Diesen Hinweis schickte man an alle Krankenhäuser der Stadt Chicago. Daraufhin konnte er verhaftet werden, weil er sich in einem der Krankenhäuser eine Wunde behandeln ließ.

Es kam zum Prozess und er wurde zum Tode verurteilt. Allerdings erklärte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Jahre 1972, noch vor seiner Hinrichtung, die Todesstrafe für verfassungswidrig, womit alle vorher verfassten Todesurteile umgewandelt werden mussten. Er erhielt daraufhin insgesamt acht Freiheitsstrafen zwischen 50 und 150 Jahren. Mehrere Anträge auf Begnadigung, die er in den folgenden Jahren stellte, wurden abgewiesen. Am 5. Dezember 1991 starb Speck an einem Herzinfarkt. Nach seinem Tod fand man ein Video, das ihn bei Drogenpartys und Sexspielen im Gefängnis zeigt, und er scherzend über die Morde an den Schwesternschülerinnen spricht. „Es war einfach nicht ihre Nacht“. Eine weitere Aussage von ihm war; „Wenn sie wüssten wie viel Spaß ich hier habe, würden sie mich sofort freilassen“.