Gezeigt wird die Geschichte der Wissenschaftlerin und Nobelpreisträgerin Marie Curie (1867-1934).
Marie Curie wurde am 7. November 1867 als Maria Salomea Sklodowska als Tochter eines Mathematik- und Physiklehrers in Warschau geboren. Nach dem Abschluss des Gymnasiums arbeitete sie zunächst als Erzieherin um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. 1891 beschließt sie nach Paris zu gehen um hier an der Universität Sorbonne Physik zu studieren. Damals wurden in Polen keine Frauen an Hochschulen zugelassen. Ihr Vater hatte an der Universität Sankt Petersburg studiert.
Ihre Schwester Bronia war bereits in Paris, verheiratet mit Kazimierz Dluski, wo Marie eine Möglichkeit zum wohnen fand. In Paris änderte sie ihren Namen von Maria in Marie. Sie schrieb sich für ein Studium der Physik ein. Die sprachlichen Probleme waren eine zusätzliche Hürde, eine Herausforderung der sie sich stellen musste. 1892 nahm sie sich ein kleines möbliertes Zimmer um mehr Ruhe für ihr Studium zu finden.
In der Abschlussprüfung für Physik belegt sie den ersten Platz. Sie wird Zweitbeste in ihrer Abschlussarbeit in Mathematik. Somit ist sie Inhaberin einer Licentia docendi, was bedeutet, das sie die Erlaubnis hat selbst zu lehren. 1894 lernt den 1859 in Paris geborenen Pierre Curie kennen. Das Paar heiratet ein Jahr darauf.
Die Gesellschaft zur Förderung der Nationalindustrie hatte sie Anfang 1894 beauftragt, eine Studie über die magnetischen Eigenschaften verschiedener Stahlarten durchzuführen. In ihrem improvisierten Labor arbeitet sie unter sehr beengten Verhältnissen. Am 12. September 1897 wurde Tochter Irene geboren. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Physiker Pierre Curie, arbeitet sie an der Erforschung der von Henri-Antoine Becquerel entdeckten Strahlen aus Uraniumsalzen. Dies war gleichzeitig Thema ihrer Doktorarbeit.
Sie ist überzeugt, dass die von Becquerel entdeckte Strahlung des Elements Uranium sich auch bei anderen Elementen nachweisen lässt. Bei der Suche nach anderen ähnlich Strahlen aussendenden Substanzen, fand sie mit ihrem Mann zunächst ein Mineralsalz, die Pechblende, ein stark radioaktives Mineral, bekannt als Uraninit. Nach mehreren und langwierigen Untersuchungen war es ihnen 1898 gelungen, ein stark strahlendes Element mit charakteristischen Eigenschaften abzusondern.
Sie nannte es Polonium, abgeleitet und zu Ehren ihrer Heimat Polen. Auch der Begriff Radioaktivität wurde durch sie geprägt. Doch diese gefährliche Arbeit blieb nicht ohne Folgen, ihre Fingerspitzen entzündeten sich, die ersten bekannten Symptome der Strahlenkrankheit. Nach einem Kurzurlaub forschte das Paar weiter. Sie entdeckten ein weiteres radioaktives Element, dieses 900-mal stärker als Uran strahlte. Sie nannten dieses Element Radium. Beide forschten auch an den physikalischen Wirkungen der Radioaktivität. 1903 bekommt das Paar gemeinsam mit Becquerel den Nobelpreis für Physik. Ein Jahr darauf wird Tochter Eve geboren.
Am 19. April 1906 kommt es zu einem tragischen Unfall. Ihr Ehemann wird von einem Pferdegespann überfahren, bei dem er ums Leben kommt. Marie Curie führt die Arbeit und die ihres Mannes fort. 1911 wurde sie mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet, dies für die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium. Nach dem Ersten Weltkrieg stand ihr Tochter Irene bei ihrer Forschung zur Seite, die bereits selbst anerkannte Physikerin war. Beide entwickelten eine mobile Röntgenstation.
Irene Curie hatte ebenfalls an der Sorbonne studiert. Sie trat in die Fußstapfen ihrer Eltern und forschte weiter mit der Radioaktivität. Eve Curie veröffentlichte die Biografie „Madame Curie“. Marie Curie wurde somit zu eine der bekanntesten Physikerinnen. Sie starb am 4. Juli 1934, aufgrund der hohen Strahlenbelastung der sie jahrelang ausgesetzt war.
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