Der Film beruht auf dem Leben des österreichischen Wahrsagers Erik Jan Hanussen (1889-1933), einem Hellseher und Trickkünstler, der trotz seiner jüdischen Herkunft mit den Nationalsozialisten sympathisierte.
Erik Jan Hanussen wurde am 2. Juni 1889 als Hermann Steinschneider in Wien geboren. Bis in die zwanziger Jahre führte Hanussen ein bewegtes und abenteuerliches Leben. Seinen Lebensunterhalt verdiente er unter anderem als Zauberkünstler und Karussellbetreiber. In den zwanziger Jahren erlangte er Aufmerksamkeit. In Berlin etablierte er sich zu einem Varietékünstler. Zudem war er Illusionist, Verleger einer eigenen Zeitung und verdiente mit okkultistischen Beratungsgesprächen viel Geld. Dies ermöglichte ihm auch gesellschaftliche Kontakte zu knüpfen.
Noch als Kind in Wien brach er die Schule ab und lief von zu Hause weg. Er versuchte sich als Gesellschaftsreporter, trat in einem Zirkus als Kunstreiter und Geräteturner auf. Als 1914 der Erste Weltkrieg ausbricht, versucht er sich vor den gefährlichen Einsätzen zu schützen, indem er als Wahrsager agiert um den Zustand in der Heimat vorauszusagen. Während er im österreichisch-ungarischen Heer diente, bildete er Soldaten mit dem Umgang einer Wünschelrute aus.
1931 wurde Hanussen im tschechischen Leitmeritz des hundertfachen Betruges angeklagt. Der Prozess dauerte mehrere Monate und endete mit einem Freispruch. Später verschlug es ihn nach Berlin. Hier versuchte er sich als Zauberkünstler. Sein Geschäft mit übersinnlichen Fähigkeiten und dem Okkultismus war für ihn so erfolgreich, dass er sich eine Luxus-Yacht leisten konnte.
Erik Jan Hanussen suchte die Nähe zum Nationalsozialismus, dies obwohl er Jude war. In seinen Wahrsagungen und Zeitungen verkündete er den Aufstieg Adolf Hitlers. Seine aufsehenerregende Voraussage des Reichstagsbrandes wurde mit seinen sehr guten Kontakten zur SA-Führung erklärt. Dies bedeutet er hatte darüber bereits Informationen und hatte dies als Wahrsagung propagiert. Er war wohl zu sehr in die Machenschaften der nationalsozialistischen Machthaber involviert.
Die Nazis sahen dies als zu gefährlich und unbequem für ihre Vorhaben. Man wusste anfangs nicht das Hanussen Jude war. Dies kam erst 1933 ans Licht, als sein Sekretär und Manager Erich Juhn dies veröffentlichte. Seine Beziehungen zu hohen Naziführern nützten ihm nun nichts mehr. In der Nacht vom 24. auf den 25. März 1933 wurde Hanussen von einem SA-Kommando ermordet.
Erik Jan Hanussen galt als ein hervorragender Künstler. Auf der Bühne verblüffte nicht nur seine ungeheure Selbstsicherheit, er wusste die Menschen zu unterhalten. Selbst jene die ihn kritisierten, sogar öffentlich verbal angriffen, nutzte er für sich und konterte mit außerordentlicher Schlagfertigkeit. Er war nie politisch interessiert, sympathisierte jedoch mit den Nazis, aber nur um sich die Gunst der Machthaber zu sichern und seine Künste weiter ausüben zu können. Vor allem jedoch um seinen Ruhm zu genießen. Er galt als sehr intelligent, der die Sehnsüchte der Menschen bediente, ein Künstler, Magier und Entertainer.
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