True Story

Der Coup von Nizza – Ein genial geplanter Bankraub (Les égouts du paradis) – französisches Drama, Kriminalfilm aus dem Jahr 1979.

Thematisiert wird ein realer Banküberfall im Jahr 1976, einer Filiale der Société Générale in Nizza, Frankreich. Organisator dieses Einbruchs war Albert Spaggiari (1932-1989). Die Société Générale ist eine Investmentbank mit Sitz in Paris.

Albert Spaggiari diente während des Indochina-Krieges als Fallschirmjäger, musste sich jedoch wegen eines Raubes verantworten und kam in Haft. Während des Algerienkrieges ist er für die rechtsgerichtete Organisation Armée Secrète (OAS) tätig. Wegen gewisser Aktivitäten in dieser terroristischen Organisation wurde er inhaftiert. Albert Spaggiari lebte außerhalb von Nizza, besaß eine Villa in den Bergen und züchtete Hühner. Er arbeitete als Fotograf und führte in Nizza ein Fotostudio.

Er plante einen Einbruch, nachdem er von Abwasserkanälen hörte, diese sich direkt in der Nähe der Bank befanden. So nahm der Coup seinen Lauf. Von hier aus wurde ein Tunnel gegraben, dieser zum Tresorraum führte. Er hatte zuvor professionelle Gangster aus Marseille kontaktiert, die jedoch kein Interesse an seinem Plan zeigten. So fand er andere Komplizen.

Die Männer stiegen in die Kanalisation und gruben etwa zwei Monate lang einen acht Meter langen Tunnel, vom Abwasserkanal zum Tresorraum. Am 16. Juli 1976 hatten sie es geschafft und waren im Gebäude. Es war Wochenende und sie nahmen sich die Zeit, um mehrere Schließfächer und den Tresor zu knacken. Bis dato war dies der größte Bankraub und sie fanden Millionen.

Albert Spaggiari wurde damals festgenommen, nachdem es Hinweise gegeben hatte. Bei einer der Vernehmungen war es ihm gelungen zu fliehen. Er sprang aus dem Fenster auf ein geparktes Auto und entkam auf einem wartenden Motorrad. Man hat ihn nie geschnappt. Der größte Teil der Bande war verschwunden und Albert Spaggiari blieb der einzige Angeklagte. Selbst die Beute wurde nie gefunden. Albert Spaggiari starb 1989 an Krebs.

Jacques Cassandri veröffentlichte 2010 ein Buch, in dem er die Verantwortung für diesen Raub übernimmt und weiter berichtete, dass Albert Spaggiari nur eine kleine Rolle spielte. Es sind mittlerweile über 40 Jahre vergangen, als sich Jacques Cassandri vor einem Gericht verantworten musste. Wegen des Raubes blieb er straffrei, es war zulange her um ihn strafrechtlich belangen zu können, musste sich jedoch wegen Geldwäsche verantworten.