True Story

Morituri – deutsches Drama aus dem Jahr 1948.

Das Fluchtdrama Morituri ist neben Ehe im Schatten einer der ersten deutschen Spielfilme, der sich mit dem Thema Holocaust auseinandersetzt. Ein autobiografischer Film, in dem Produzent Artur Brauner (1918-2019) seine eigene Geschichte verarbeitet und so die Idee für das Drehbuch lieferte.

Artur Brauner war ein deutscher Filmproduzent jüdischer Abstammung. Er und seine Familie wurden von den Nationalsozialisten während der Besetzung Polens verfolgt. 1940 flüchtet er mit seinen Eltern und den Geschwistern in die Sowjetunion. Hier können sie sich verstecken. Laut seinen Angaben fielen 49 seiner jüdischen Verwandten dem Holocaust zum Opfer.

In seinen Filmen ging es ihm darum, die deutsche NS-Vergangenheit aufzuarbeiten. Er versucht an die Verfolgung der Juden zu erinnern. „Wenn ich überlebe, muss ich die Opfer lebendig machen“, so sein Schwur noch während des Zweiten Weltkriegs. Artur Brauner wurde am 1. August 1918 in Lodz geboren. Die Eltern Moshe Brauner und dessen Ehefrau Brana hatten fünf Kinder. Bereits in seinen Jugendjahren interessiert er sich für den Film. Den Krieg hat er im Untergrund überlebt.

„Mit diesem Film wollte ich an die Welt appellieren“, erklärte der berühmte Filmproduzent immer wieder. Verarbeitet werden eigene Erlebnisse. Nach dem Krieg wandern seine Eltern und drei seiner Geschwister nach Israel aus. Artur Brauner zieht nach Deutschland, heiratet und wird Vater von zwei Söhnen. In Berlin gründet er die Central Cinema Compagnie (CCC-Film) und wurde Filmproduzent, unter anderem; Die weiße Rose, Der 20. Juli, Hanussen (1988), Hitlerjunge Salomon und Babij Jar – Das vergessene Verbrechen.

„In ‚Morituri‘ wollte ich das auf die Leinwand bringen, was ich selbst erlebt hatte. Morituri ist ein filmisches Mahnmal, das nie die Gesichter der Vollstrecker der Massenvernichtung zeigt.“