
Der Film basiert auf der wahren Geschichte von Mohamedou Ould Slahi, der 14 Jahre lang, von 2002 bis 2016 ohne Anklage in Guantanamo festgehalten wurde und orientiert sich an seinen Memoiren „Guantanamo Diary“.
Mohamedou Ould Slahi wurde am 21. Dezember 1970 in Rosso, Mauretanien, geboren. Er galt als außergewöhnlicher Schüler und kam 1988 mittels eines Stipendiums nach Deutschland um in Duisburg Elektrotechnik zu studieren. 1991 reist er nach Afghanistan, um sich dem Kampf der Mudschaheddin gegen die sowjetische Besatzung anzuschließen. Er wurde von al-Qaida ausgebildet und schwor dessen Treue. Am Bürgerkrieg nimmt er jedoch nicht teil und reist zurück nach Deutschland, um sein Studium als Ingenieur abzuschließen, nachdem er 1992 erneut nach Afghanistan gereist war.
Sein Visum in Deutschland wurde nicht verlängert und Mohamedou Ould Slahi zieht 1999 nach Montreal, Kanada. Hier wurde er vom kanadischen Nachrichtendienst überwacht. Im Jahr 2000 kehrt er nach Mauretanien zurück, wo er festgenommen und vom amerikanischen Geheimdienst verhört wurde. Nach drei Wochen Haft wurde Mohamedou Ould Slahi freigelassen. Ab Mai 2000 arbeitet er in Mauretanien als Elektrotechniker in verschiedenen Unternehmen.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 überprüften die Vereinigten Staaten erneut sämtliche Personen, die in Verdacht standen Verbindungen zu al-Qaida zu haben. Mohamedou Ould Slahi wurde erneut festgenommen und verhört. Die CIA brachte ihn nach Jordanien, die ihn entführt hatte und in ein Gefängnis überstellte. Er äußerte sich später, hier gefoltert worden zu sein. Von hier aus brachte man Mohamedou Ould Slahi in das Internierungslager Guantanamo Bay.
Die Ermittlungsbehörden gingen davon aus, dass er bis 2001 al-Qaida aktiv unterstützt habe. Diese Vorwürfe hatte er selbst bestritten. In Guantanamo hielt man bis 2016 fest. Im Zuge der Vernehmungen bestätigte er die meisten gegen ihn erhobenen Vorwürfe, welche er jedoch später widerrief. Selbst im Jahr 2008 wurde er als hohes Risiko eingeschätzt. Es heißt, Mohamedou Ould Slahi wurde auch hier gefoltert, unter anderem war er extremer Kälte und Lärm ausgesetzt, langes Stehen oder anderer Körperhaltungen, diese über einen längeren Zeitraum.
Es kam zu Drohungen gegen seine Familie, Demütigungen und weiteren Misshandlungen. Somit habe man auch Geständnisse erzwungen. Hinzu kam ein extremer Vorfall, bei dem man Mohamedou Ould Slahi mit verbundenen Augen aufs Meer brachte, um hier eine Scheinhinrichtung zu inszenieren. Außerdem so heißt es, war er der Isolation und Schlägen ausgesetzt. 2005 verfasste er einen Bericht, dieser 2017 erneut in unzensierter Form veröffentlicht wurde. Mohamedou Ould Slahi ist einer der bekanntesten ehemaligen Häftlinge des Gefangenenlagers Guantanamo.
Eine Einreise nach Deutschland wird ihm verwehrt, obwohl hier seine Frau, eine amerikanische Menschenrechtsanwältin und sein 2019 geborener Sohn leben. Im Jahr 2020 reichte er einen Antrag auf Familienzuführung ein.
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