
Quo Vadis, Aida? ist eine Koproduktion der Länder Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Rumänien, Niederlande und Norwegen. Auch wenn die im Film gezeigte Übersetzerin Aida fiktiv ist, so steht ihr Schicksal für eine ganze Generation von Frauen, die diesen Krieg in Bosnien überlebt haben.
Der Film handelt von den Tagen kurz vor dem Massaker von Srebrenica, einem Kriegsverbrechen während des Bosnienkrieges, dieser von 1992 bis 1995 andauerte. Bei diesem Massaker starben mehr als 8.000 bosnische Zivilisten, hauptsächlich Jungen und Männer, im Alter von 13 bis 78 Jahren. Dieses Kriegsverbrechen wurde von der Armee der Republika Srpska unter der Führung von Ratko Mladić verübt. Er war von 1992 bis 1996 Oberbefehlshaber der Armee der Republika Srpska, oder auch Vojska Republike Srpska. Ratko Mladić wurde 2017 zu lebenslanger Haft verurteilt, nachdem er sich jahrelang dieser Strafe entziehen konnte.
Die Rolle der niederländischen Blauhelm-Soldaten und die ihres Kommandanten Thomas Karremans, die nicht entschieden eingeschritten waren um diese Tat zu verhindern, ist bis heute umstritten. Es bleibt die Frage, wie konnte es soweit kommen? Warum waren die Niederländer nicht in der Lage ihre Schutzbefohlenen gegen die bosnisch-serbische Armee zu verteidigen? Die 1974 in Sarajevo geborene Regisseurin Jasmila Žbanić sagt; die Soldaten waren jung und unerfahren, außerdem völlig überfordert und es habe an Empathie gefehlt.
Der 1968 in Zvornik geborene Hasan Nuhanović ist Überlebender dieses Massakers. Er verklagte die Niederlande. Die niederländischen UN-Blauhelme hatten insgesamt 6.000 Flüchtlinge an die serbische Miliz ausgeliefert. Hasan Nuhanović veröffentlichte sein Buch „Unter der Flagge der Vereinten Nationen. Die Staatengemeinschaft und der Völkermord von Srebrenica“.
Hasan Nuhanović, sein Bruder und seine Eltern wurden 1992 mit anderen bosnischen Flüchtlingen nach Srebrenica verschleppt. In dem kleinen Ort Potočari war er als Übersetzer für die niederländische UN-Truppe Dutchbat tätig. Seine Familie musste 1995 den Stützpunkt verlassen und wurde von den Serben abgeführt und ermordet. Das Drehbuch zum Film orientiert sich teilweise an seinem Buch „Unter der Flagge der Vereinten Nationen. Die Staatengemeinschaft und der Völkermord von Srebrenica“ (Under the UN flag. the international community and the Srebrenica genocide).
Die Regisseurin Jasmila Žbanić sagt; „Ich habe den Krieg in Bosnien überlebt. An einem Tag hat man alles, und am nächsten existiert fast nichts mehr von dem, was man kennt. Nur weil wir bestimmte Dinge für unvorstellbar halten, heißt das nicht, dass sie nicht geschehen können.“
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