
Lieber Thomas ist eine Filmbiografie über den Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor, Regisseur und Lyriker Thomas Brasch (1945-2001), einem Querdenker, der sich keinem System unterwerfen wollte. Er galt als unbeugsamer Mensch, wurde von der Stasi überwacht und vom eigenen Vater angezeigt.
Thomas Brasch wurde am 19. Februar 1945 in Westow, North Yorkshire, als Sohn jüdischer Emigranten geboren. Die Familie kehrte 1947 in den Osten Deutschlands zurück und Thomas Brasch besucht ab 1951 die Schule in Cottbus. Nach dem Besuch der Kadettenschule der Nationalen Volksarmee in Naumburg (Saale) geht er nach Berlin, macht sein Abitur und arbeitet in verschiedenen handwerklichen Bereichen.
1964 beginnt Thomas Brasch sein Journalistik-Studium in Leipzig. Sein Vater Horst Brasch (1922-1989) war SED-Parteifunktionär und stellvertretender Minister für Kultur der DDR. Seine aus Österreich stammende Mutter Gerda Brasch, geborene Wenger (1921-1975) arbeitete als Journalistin. Wegen „staatsfeindlicher Hetze“ wurde Thomas Brasch zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er hatte Flugblätter verteilt diese sich gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei richteten.
1976 reist er mit seiner damaligen Lebensgefährtin Katharina Thalbach und deren Tochter Anna nach West-Berlin, nachdem er gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestiert und einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Sein Prosaband „Vor den Vätern sterben die Söhne“ wurde ein Erfolg und er war somit auch im Westen angekommen. 1978 erhielt er den Ernst-Reuter-Preis.
Thomas Brasch war zudem Regisseur. 1981 entstand sein Debütfilm Engel aus Eisen. Danach folgten der 1982 erschienene Film „Domino“, „Mercedes“ aus dem Jahr 1985 und 1988 „Der Passagier – Welcome to Germany“. Thomas Brasch verstarb am 3. November 2001 an Herzversagen.
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