Geschildert wird der wahre Fall des polnischen Arbeiters Josef Jakubowski (1895-1926), der zu Unrecht wegen Mordes angeklagt, zum Tode verurteilt und enthauptet wurde. Diesen Mord hatte er nicht begangen – ein bedeutender Fall eines Justizirrtums, der bis heute nicht formal korrigiert wurde.
Josef Jakubowski war nach Kriegsende in Deutschland geblieben, ist Landarbeiter im mecklenburgischen Dorf Palingen und lernte Ina Nogens kennen, die bereits einen dreijährigen Sohn mit Namen Ewald hatte. Das Paar bekam die Tochter Anna, wollte heiraten, doch Ina Nogens verstarb. Die Kinder wuchsen bei der verwitweten Großmutter auf. Da die Kinder verwahrlosten, stellte er die Unterhaltszahlungen ein.
Der dreijährige Ewald war am 9. November 1924 verschwunden. Am 24. November fand man die Leiche des Jungen, der erdrosselt worden war. Josef Jakubowski wurde als Verdächtiger festgenommen. Im März 1925 begann der Prozess. Ein Hauptbelastungszeuge war ein geistig schwer behinderter Jugendlicher. Eine Zeugin gab an Schreie eines Kindes gehört zu haben. Auch die Brüder von Ina Nogens rückten ihn in ein schlechtes Licht.
Josef Jakubowski verstand nur sehr wenig Deutsch, ein Dolmetscher wurde ihm verweigert. Trotz dürftiger Indizienlage fällte man sein Todesurteil. Er wurde am 15. Februar 1926 in Strelitz hingerichtet. Ein Kriminalbeamter hatte dennoch weiterhin ermittelt und 1928 gestand die Familie von Ina Nogens, ihre Mutter und die zwei Brüder, ein Mordkomplott geschmiedet zu haben. Sie wollten das unerwünschte Kind und Josef Jakubowski loswerden. Sie gestanden den dreijährigen Ewald getötet zu haben und wurden zu Zuchthausstrafen verurteilt.
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