True Story

Der Fall Liebknecht-Luxemburg – deutsches Dokumentarspiel aus dem Jahr 1969.

Thematisiert wird die Ermordung von Karl Liebknecht (1871-1919) und Rosa Luxemburg (1871-1919) am 15. Januar 1919 in Berlin, deren Hintergründe und dem darauffolgenden Prozess gegen die Täter und bezieht sich dabei auf Prozessakten und weiterer schriftlicher Quellen sowie Interviews der damals Beteiligten.

Der deutsche Offizier Waldemar Papst (1880-1970) veranlasste 1919 die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Laut Zeugenaussagen zweier Mittäter gilt Hermann Souchon (1895-1982) als Mörder von Rosa Luxemburg. Als Mörder von Karl Liebknecht anzusehen sind die Offiziere Horst von Pflugk-Harttung (1889-1967), Heinrich Stiege (1895-1968), Ulrich von Ritgen (1894-1969) und Rudolf Liepmann (1894-1940). Zudem gab es weitere Beteiligte.

Karl Liebknecht

Karl Paul August Friedrich Liebknecht wurde am 13. August 1871 in Leipzig geboren. Nach seinem Abitur begann er ein Studium der Rechtswissenschaft und Kameralistik an der Universität Leipzig. Die Familie zog nach Berlin, wo er sein Studium fortsetzte. In Berlin eröffnet er zusammen mit seinem Bruder Theodor (1870-1948) und Oskar Cohn (1869-1934) eine Anwaltskanzlei. 1900 heiratet er Julia Paradies und das Paar bekommt drei Kinder. Im selben Jahr wird Karl Liebknecht Mitglied der SPD und war von 1912 bis 1916 einer ihrer Abgeordneten im Reichstag.

Er vertrat den linksrevolutionären Flügel und stand somit für den Sozialismus. Seine Frau stirbt 1911 und er heiratet erneut, Sophie Ryss (1884-1964). Ab 1915 bestimmte er zusammen mit Rosa Luxemburg die Linie der „Gruppe Internationale“, diese aus Kriegsgegnern bestand und sich 1916 die „Spartakusgruppe“ organisierte. Karl Liebknecht war einer der Gründer der KPD.

Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg wurde am 5. März 1871 als Rozalia Luxemburg in Zamość geboren. Sie erlernt mehrere Sprachen und erhielt eine umfassende humanitäre Bildung. 1873 zieht die Familie nach Warschau. Rosa Luxemburg zieht 1889 in die Nähe von Zürich und beginnt ein Studium der Philosophie, Mathematik, Botanik und Zoologie. Sie wechselt später zur Rechtswissenschaft und Staatswissenschaft.

Die überzeugte Marxistin fand rasch Kontakte und gewann Einblicke in die Entwicklung der SPD. Sie war mit dem russischen Marxisten Leo Jogiches (1867-1919) liiert, einem Mitbegründer der KPD. Rosa Luxemburg hatte mit Freunden die Partei Sozialdemokratie des Königreiches Polen gegründet. Sie zieht nach Deutschland und heiratet 1898 Gustav Lübeck, um somit die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Es folgte der Eintritt in die SPD. Sie trat für Massenstreiks als Mittel sozialpolitischer Veränderungen ein.

1914 gründet sie die „Gruppe Internationale“. 1918 wurde die Zeitung „Die Rote Fahne“ gegründet, bei dieser sie als Chefredakteurin versuchte auf das Zeitgeschehen Einfluss zu nehmen. Vom 5. bis 12. Januar 1919 kam es zu einem Generalstreik, dem Spartakusaufstand. Auslöser waren gegensätzliche politische Ziele. Die rechtsradikale Organisation „Antibolschewistische Liga“ rief die Bevölkerung auf, die „Rädelsführer“ ausfindig zu machen.

Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg wurden entdeckt, verhaftet, verhört und misshandelt. Am 15. Januar 1919 wurden beide ermordet. Die Morde sollten wie ein Attentat, einer spontanen Tat Unbekannter aussehen.