True Story

Eine französische Mordsache (Une affaire française) – französisches Drama, Miniserie aus dem Jahr 2021.

Thematisiert wird die Affäre Gregory, einem ungelösten Mordfall. Der Fall gilt als einer der außergewöhnlichsten der französischen Kriminalgeschichte.

Am 16. Oktober 1984 hatte Christine Villemin ihren vierjährigen Sohn Grégory als vermisst gemeldet. Am Abend des selben Tages fand man die Leiche des Jungen. Füße und Hände waren gefesselt und eine Wollmütze über sein Gesicht gezogen. Der Fall hatte einen Medienrummel ausgelöst, was den Ermittlungen erheblich schadete.

Die Eltern des Jungen Jean-Marie und Christine Villemin bekamen von 1981 bis 1984 anonyme Briefe und Anrufe, in denen man ihnen drohte. Der Verfasser der Briefe wusste sehr viele Details über die Familie und drohte wegen eines unbekannten Vergehens mit Rache. Am 17. Oktober erhielten sie einen Brief, in dem stand; „Ich habe mich gerächt“.

Bernard Laroche, ein Cousin von Jean-Marie Villemin, wurde von Experten die Handschriften analysierten und durch eine Aussage von Laroches Schwägerin Murielle Bolle in den Mord verwickelt und am 5. November 1984 in Gewahrsam genommen. Murielle Bolle widerrief ihre Aussage und gab an, dass diese von der Polizei erzwungen wurde. Bernard Laroche bestritt der Verfasser der Briefe zu sein und wurde aus der Haft entlassen. Jean-Marie Villemin kündigte vor der Presse an, dass er ihn töten werde.

Bernard Laroche wurde am 29. März 1985 von Jean-Marie Villemin mit einem Jagdgewehr erschossen. Er wurde zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt und bereits 1987 entlassen. Die Mutter des Jungen wurde als mutmaßliche Verfasserin der Briefe identifiziert und wegen Mordes an ihrem Sohn angeklagt. Unzureichende Beweise führten zu einer Freilassung. 1993 wurde sie von der Anklage freigesprochen.

Im Jahr 2000 beschäftigte man sich erneut mit diesem Fall und 2008 kam es zu einer Wideraufnahme. Aufgrund neuer Beweise wurden 2017 drei Personen festgenommen, eine Großtante, ein Großonkel sowie eine Tante des Jungen. Der Richter Jean-Michel Lambert, der die ersten Untersuchungen zu diesem Fall leitete, beging am 11. Juli 2017 Selbstmord.