
Der Film basiert auf dem Roman „True History of the Kelly Gang“ des Autors Peter Carey. Erzählt wird die Geschichte des berühmtesten Bushranger (Sträfling, Gesetzloser, Räuber) Australiens, Edward „Ned“ Kelly, der Widerstand gegen die Kolonialbehörden leistete.
Edward „Ned“ Kelly (1855-1880), geboren in Beveridge, Victoria, nördlich von Melbourne. Als Schulkind rettete er unter Einsatz seines Lebens einen Jungen vor dem Ertrinken und erhielt als Belohnung eine Schärpe. Als er elf Jahre alt war starb sein Vater. Um die Familie finanziell unterstützen zu können verließ er die Schule. Die Familie zog in das Gebiet Glenrowan, Victoria, welches heute als Kellyland bekannt ist. Er wuchs unter ärmlichen Bedingungen auf, man sagt er habe Winternächte unter freiem Himmel verbracht.
Sein Vater wurde 1820 in Irland geboren. 1841 wurde er wegen Diebstahls zu sieben Jahren Haft in der Strafkolonie Van Diemens Land verurteilt. Nach seiner Strafe heiratete er die 18-jährige Ellen, mit der fünf Töchter und drei Söhne hatte.
1869 wurde Ned wegen eines Überfalls auf den chinesischen Schweinezüchter Ah Fook und seiner Komplizenschaft mit dem Straßenräuber Harry Power eingesperrt. Wegen dieser Tat wurde er jedoch nicht schuldig gesprochen. Ein Jahr später kam es zu einem erneuten Überfall und Ned wurde zu sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Drei Wochen nach seiner Freilassung wurde er wegen Pferdediebstahls verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
1874 wurde er entlassen und seine Mutter heiratete George King, der zusammen mit Ned 1876 begann Pferde zu stehlen. Die Familie Kelly sah sich als Opfer durch die Verfolgung der Polizei, die Jungs sind dort hinein gewachsen und wurden quasi in den organisierten Diebstahl von Pferden und Rindern eingeweiht, die dafür berüchtigt waren. Ein Polizist namens Fitzpatrick, den man als unzuverlässigen Kerl beschrieb, überfiel Neds Mutter. Dieser beschuldigte Ned nach einem kleinen Handgemenge des versuchten Mordes. Woraufhin Ned untertauchen musste und deswegen wurden seine Mutter, ein Bruder, William Skillion und der Nachbar William Williamson festgenommen und wegen Beihilfe des versuchten Mordes verurteilt. Zwei der Männer wurden zu sechs Jahren und die anderen zu drei Jahren Haft verurteilt.
Für die Ergreifung von Ned und seinem Bruder Dan wurde eine Belohnung ausgelobt. Joe Byrne und Steve Hart schlossen sich den beiden an. Sergeant Kennedy und die Polizisten Lonigan, Scanlon und McIntyre wurden beauftragt Ned und Dan zu fassen. Sie errichteten ein Lager wobei sie von der Kelly-Gang überrascht wurden. Lonigan zog einen Revolver, woraufhin Ned ihn erschoss. Es folgte ein weiterer Schusswechsel, wobei die anderen beiden Polizisten getötet wurden. McIntyre gelang die Flucht und konnte über die Morde berichten.
1879 überfiel Ned zwei Banken und man nahm Geiseln, die jedoch unverletzt blieben. Die Belohnung zur Ergreifung wurde erhöht, tot oder lebendig. Noch mehr Polizisten wurden mobilisiert. Ihre Methoden der Verfolgung und der Informationsbeschaffung waren grob und ungeschickt.
Ned schrieb einen Brief der an die Öffentlichkeit gerichtet war, indem er sein Verhalten rechtfertigte, wie seine Familie behandelt wurde, das die Gesetze keine Gerechtigkeit kennen würden und er sah alles als grobes Unrecht. Die Kelly-Gang ritt nun nach Glenrowan wo sie in einem Hotel Geiseln nahmen. Sie erfuhren von einem Zug voller Polizisten der auf dem Weg war um sie zu fassen. Sie zertörten die Gleise, was eine ihrer Geisel bemerkte und verhindern konnte das der Zug entgleist. Die Kelly-Gang hatte sich aus Metall eine Art Rüstung angefertigt, ein zylindrisches Kopfstück, Brust-und Rückenplatten sowie einer Schürze, mit einem Gewicht von 41 kg. Ned trug unter dieser Rüstung seine Schärpe. Dies gab ihnen aber auch ein falsches Gefühl der Unverwundbarkeit, wenig Schlaf und Alkohol hatten sie zudem sehr beeinträchtigt.
Die Polizei umstellte das Hotel und es folgte eine erbarmungslose Schießerei. Die meisten der Geisel konnten das Gebäude verlassen. Ned wurde schwer verletzt, aber er lebte und wurde festgenommen. Die anderen wurden alle getötet. Trotz starker Anteilnahme wurde Ned Kelly 1880 gehängt. Viele Australier sehen ihn als Helden, der zwar Gewalt anwendete, aber doch nur, um eine bessere Welt zu schaffen.
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