
Geschildert wird neben der Handwerkskunst der Uhrmacherei, den Veränderungen durch technische Entwicklungen, die Geschichte des russischen Kartografen Pjotr Alexejewitsch Kropotkin (1842-1921), der sich den lange gehegten Traum einer Westeuropareise erfüllte und in die Schweiz reiste.
Pjotr Alexejewitsch Kropotkin machte in Zürich schnell Bekanntschaften mit russischen sozialistischen Studenten. Er reiste nach Genf und wurde Mitglied der Genfer Sektion der internationalen Arbeiterassoziation. Der russische Kartograf begann an der Ehrlichkeit der Sektionsführer zu zweifeln und schloss sich der revolutionären Bewegung in Neuchâtel an.
In der Gemeinde Saint-Imier im Verwaltungskreis Berner Jura des Schweizer Kantons Bern hatte sich die Uhrmacherei entwickelt, erst in Heimarbeit und kleineren Werkstätten, später in Fabriken. 1866 wurde die Compagnie des Montres Longines Francillon SA gegründet. Mit der Uhrenindustrie folgte ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung.
Die Zeit bei den Uhrmachern im Jura hinterließ einen bleibenden Eindruck. Er bekannte sich zum Anarchismus und hatte beschlossen, sich der revolutionären Sache zu widmen. Während seines Aufenthalts im Jura freundete er sich mit den Anarchisten James Guillaume (1844-1916) und Adhémar Schwitzguébel (1844-1895) an. Beide waren führende Mitglieder der Juraföderation in der Ersten Internationale, Internationale Arbeiterassoziation.
Pjotr Alexejewitsch Kropotkin blieb drei Monate in der Schweiz und kehrte nach Russland zurück. Er starb am 8. Februar 1921 in Dmitrow.
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