True Story

Verurteilt – Jeder hat etwas zu verbergen (Acusada) – argentinisches Drama, Thriller aus dem Jahr 2018.

Inspiration fand der Film durch den realen Fall rund um die Studentin Amanda Knox, die beschuldigt wurde am Mord ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher, während ihres Aufenthalts in Italien, beteiligt gewesen zu sein.

Am 2. November 2007 wird in der Via della Pergola Nr. 7, in der italienischen Universitätsstadt Perugia eine Frauenleiche entdeckt. Es ist der Leichnam der 21-jährigen britischen Studentin Meredith Kercher. Man fand sie halbnackt und mit Messerstichen übersät, auf dem Boden ihres Schlafzimmers. Der Tatzeitpunkt wurde mit dem 1. November, also einen Tag zuvor, festgelegt.

Meredith Kercher wurde am 28. Dezember 1985 in Southwark, im südlichen Teil Londons geboren. Sie studierte europäische Politik und Italienisch an der University of Leeds. Sie strebte an später für die Europäische Union oder als Journalistin zu arbeiten. Im Oktober 2007 ging sie nach Italien um an der Universität von Perugia zu studieren. Man beschrieb sie als sehr fürsorglich, intelligent und humorvoll. Im Allgemeinen war sie sehr beliebt. Perugia ist eine Stadt mit etwa 150.000 Einwohnern, mehr als ein Viertel davon sind Studenten, meist aus dem Ausland.

Als man die Leiche von Meredith Kercher fand, viel der Verdacht schnell auf ihre Mitbewohnerin, der Amerikanerin Amanda Knox, sowie deren damaliger Freund Raffaele Sollecito. Beide wurden wegen Mordes angeklagt. Der 23-jährige Raffaele Sollecito war ein Informatikstudent, der am 2. November, gegen Mittag vom Tatort aus, die Polizei gerufen hatte. Er meldete einen Einbruch, da auch ein Fenster zerbrochen war.

Außerdem fand man Blut und die Schlafzimmertür von Meredith Kercher war verschlossen, worauf man anfangs angenommen hatte das sie schläft. Noch bevor die Polizei eintraf, waren zwei Beamte der Post- und Telekommunikationsbehörde vor Ort, die zwei Mobilfunktelefone fanden. Der Tatort wurde von der bereits eingetroffenen Carabinieri abgesperrt und untersucht.

Amanda Knox und Raffaele Sollecito gerieten unter Verdacht, da sie sich bei ihren Aussagen in Widersprüche verstrickt hatten und ihre Alibis sich als nicht glaubwürdig erwiesen. Außerdem soll sich Amanda Knox nach dem Mord recht seltsam benommen haben. Die Polizei nahm nun Diya „Patrick“ Lumumba fest, da dieser von Amanda Knox belastet wurde, der wiederum später freigelassen wurde.

Die Richterin erwähnte, es gäbe deutliche Hinweise das Amanda Knox die Täterin sei. Am Tatort fand man weitere Fingerabdrücke und DNA, die zu dem 20-jährigen Rudy Hermann Guede führten. Dieser war nach Deutschland gereist und konnte hier festgenommen werden. 2008 wurde er zu einer Strafe von 16 Jahren verurteilt, mit dem Tatvorwurf des Mordes und der Vergewaltigung. Ein Jahr darauf wurden Raffaele Sollecito zu 25 Jahren und Amanda Knox zu 26 Jahren Haft verurteilt.

Das Ganze basiert auf einem Indizienverfahren, zudem war keiner der Beschuldigten geständig. 2011 wurden Raffaele Sollecito und Amanda Knox freigelassen. Das beide zur möglichen Tatzeit am Tatort waren, sei nicht zweifelsfrei belegt. Daraufhin folgte ein Freispruch. Im Jahr 2014 wurden beide erneut für schuldig befunden. Amanda Knox, „Der Engel mit den Eisaugen“, war bereits 2011 in ihre Heimat den USA zurückgekehrt. Sie sagte, „nie wieder werde ich nach Italien zurückkehren.“ Ihre Erlebnisse schildert sie in ihrem Buch „Zeit, gehört zu werden.“

Eine Frage bleibt, wer war der Mörder? Rudy Hermann Guede sagt er sei unschuldig und habe nur aus Angst ein Geständnis abgelegt. 2015 wurden Raffaele Sollecito und Amanda Knox in letzter Instanz freigesprochen.