True Story

Agatha und die Wahrheit des Verbrechens (Agatha and the Truth of Murder) – britisches Drama aus dem Jahr 2018.

Geschildert werden zwei wahre Geschichten, diese jedoch anders wie im Film dargestellt unabhängig voneinander sind. Das elftägige Verschwinden der britischen Schriftstellerin Agatha Christie im Jahr 1926 und ein wahrer Mordfall im Jahr 1920. Agatha Christie hat mit diesem Fall nichts zu tun, sie besuchte lediglich die Großtante des Mordopfers, diese bis 1914 in Ealing, London, lebte.

Das elftägige Verschwinden von Agatha Christie (1890-1976) im Jahr 1926

Ihr erster Ehemann Archie Christie, den sie 1914 geheiratet hatte, konfrontierte sie Ende 1926 mit einer Scheidung. Er hatte sich in Nancy Neele verliebt. Am 3. Dezember 1926 kam es zu einem Streit zwischen Agatha und Archie Christie. Daraufhin verließ er ihr Haus in Sunningdale um mit seiner Geliebten Nancy Neele das Wochenende in Godalming zu verbringen.

Noch am selben Abend um 21.45 Uhr verließ auch Agatha Christie ihr Haus. Ihrer Sekretärin hinterließ sie einen Brief, in dem sie mitteilte sie würde nach Yorkshire fahren. Ihr Auto, ein Morris Cowley, fand man in Newlands Corner. Ihr Wagen war oberhalb eines Kalksteinbruchs hinter einem Busch versteckt. Zudem fand man ihren abgelaufenen Führerschein und Teile ihrer Kleidung. Von Agatha Christie keine Spur, sie war nicht auffindbar.

Ihr Verschwinden verursachte einen Aufschrei in der Öffentlichkeit. Innenminister William Joynson-Hicks stand unter enormen Druck. Polizei und eine Zeitung boten 100 britische Pfund Belohnung für das Auffinden von Agatha Christie. Mehr als tausend Polizeibeamte, 15.000 Freiwillige und mehrere Flugzeuge durchsuchten die ländliche Gegend. Der schottische Schriftsteller Sir Arthur Conan Doyle nahm einen Handschuh von ihr, um mittels dem Okkulten herauszufinden wo sie sich befindet. Die Krimiautorin Dorothy Leigh Sayers suchte das Haus von Agatha Christie auf, diese Erlebnisse sie später in ihrem Mystery-Roman „Unnatural Death“ verarbeitete.

Das mysteriöse Verschwinden von Agatha Christie war bereits auf der Titelseite der New York Times. Trotz der intensiven Suche wurde sie nicht gefunden. Am zehnten Tag ihres Verschwindens fand man sie in einem Hotel in Harrogate, einer Stadt in der englischen Grafschaft North Yorkshire. Hier war sie unter dem Namen der Geliebten ihres Mannes als Mrs. Nancy Neele untergetaucht. Die enormen Kosten für diese aufwendige Suchaktion war auch Thema des britischen Parlaments.

In ihrer Autobiographie klafft eine Lücke, sie geht nicht über ihr Verschwinden ein. Zwei Ärzte meinten sie würde an Amnesie leiden. Warum sie für mehrere Tage verschwunden war, ließ sich nie eindeutig klären, die Meinungen bleiben gespalten. Bekannt ist das sie deprimiert war, als Schriftstellerin überarbeitet und den Tod ihrer Mutter diese 1926 verstorben war, noch nicht ganz verkraftet zu haben. Hinzu kam die Untreue ihres Ehemannes, was zu ihrer Entscheidung beigetragen hatte.

Im Jahr 1928 kam es zur Scheidung zwischen Agatha und Archie Christie. 1930 heiratete sie erneut, den Archäologen Sir Max Mallowan (1904-1978). Diese Ehe verlief glücklich bis zu ihrem Tod am 12. Januar 1976. Bekannt war Agatha Christie durch ihre Vielzahl an Kurzgeschichten und Kriminalromanen. Die wohl bekanntesten Romanfiguren sind Miss Marple und Hercule Poirot als belgischer Privatdedektiv. Ihr bekanntester Kriminalroman ist Mord im Orientexpress dieser 1934 erschienen ist.

Der Mord an Florence Nightingale Shore (1865-1920) im Jahr 1920

Florence Nightingale Shore wurde am 9. Januar 1865 in Stanford Lincolnshire in einer wohlhabenden Familie geboren. Sie war die Patentochter der berühmten Krankenschwester Florence Nightingale. Auch sie arbeitete als Krankenschwester, im Jahr 1900 während des Zweiten Burenkrieges und von 1914 bis 1918 in einem Lazarett in Frankreich.

Nach dem Ersten Weltkrieg ist sie in einem Hospital in London tätig. Am Montag dem 12. Januar 1920 wollte sie mit dem Zug zu einer Freundin reisen. Sie wurde von ihrer alten Freundin Mabel Rogers verabschiedet. Während ihrer Reise wurde Florence Nightingale Shore im Zug bemerkt, sie schien zu schlafen, doch es stellte sich heraus, dass sie schwer verletzt war. Am Hinterkopf fand man Spuren von drei stumpfen Schlägen, vermutlich von einer Pistole verursacht, womit man ihr auf den Kopf geschlagen hatte.

Man brachte sie in ein Krankenhaus wo sie wenige Tage später ihren Verletzungen erlag. Man geht von einem Raubmord aus, da Bargeld und ihr Schmuck fehlten. Niemand hatte etwas gesehen und der Mord konnte nie geklärt werden.