
Der Dreiteiler ist eine Fortsetzung des Films Tadellöser & Wolff (1975) und basiert auf den Romanen „Uns geht’s ja noch gold“ und „Ein Kapitel für sich“ von Walter Kempowski. Geschildert das Leben der Familie Kempowski nach dem Zweiten Weltkrieg.
Walter Kempowski wurde am 29. April 1929 in Rostock geboren. Die Eltern waren der Schiffsmakler Karl Georg Kempowski (1898-1945) und die aus Hamburg stammende Kaufmannstochter Margarethe Kempowski, geborene Collasius (1896-1969). Sein Vater war Teilhaber der Reederei Otto Wiggers, in der auch sein ältester Sohn Robert W. Kempowski (1923-2011) tätig war, der die Reederei 1948 auflöste, nachdem Robert und Walter Kempowski wegen des Spionageverdachts verhaftet wurden.
Walter Kempowski besucht ab 1935 die St.-Georg-Schule und ab 1939 das Realgymnasium. Seine Eltern vermieteten ein Zimmer an den Schriftsteller Walter Görlitz (1913-1991), den den jungen Walter inspirierte, selbst literarisch tätig zu werden. Walter Kempowski gerät in einen Konflikt mit der Hitlerjugend, er weigerte sich die Haare kurz zu schneiden. 1944 wurde er in eine Strafeinheit der Hitlerjugend versetzt und ein Jahr später, mit seinen erst 15 Jahren, als Luftwaffenhelfer im Kriegsdienst verpflichtet. Auch sein Vater wurde zur Wehrmacht eingezogen und fiel am 26. April 1945.
Nach dem Krieg erlernt er den Beruf des Druckereikaufmanns. Er zieht nach Hamburg und später nach Wiesbaden. Hier arbeitet er als Verkäufer in einem Ladengeschäft der US Army. Außerdem war Walter Kempowski für den amerikanischen Nachrichtendienst Counter Intelligence Corps tätig. Er engagierte sich für die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands, LDP, diese im Juli 1945 gegründet wurde.
Als er 1948 seine Mutter in Rostock besucht, wurden er und sein Bruder Robert verhaftet. Robert Kempowski der die väterliche Reederei betrieb, hatte Beweise gesammelt, das die sowjetische Besatzungsmacht große Mengen an Produktionsmitteln, darunter komplette Industrieanlagen, abtransportieren ließ. Robert Kempowski war im Besitz gewisser Dokumente, Frachtpapiere, die sein Bruder Walter den Amerikanern übergeben sollte. Die Brüder wurden zu 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. Walter kam in das berüchtigte Bautzen. Selbst die Mutter wurde zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Nach acht Jahren Haft wird Walter Kempowski 1956 entlassen. Seine Mutter kam 1954 frei und sie ging nach Hamburg. Über die Erlebnisse während seiner Haft erschien 1969 sein Buch „Im Block, Ein Haftbericht“. Auch Walter geht nach Hamburg, macht sein Abitur in Göttingen und heiratet Hildegard Janssen. In den 1960er Jahren widmet er sich seiner schriftstellerischen Tätigkeit. 1971 erschien sein Roman „Tadellöser & Wolff“, in dem er seine Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend verarbeitet. Walter Kempowski verstarb am 5. Oktober 2007 in Rotenburg an der Wümme.
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